Minden. Eine geschäftige Stimmung liegt in der Luft, an den Stehtischen gibt es angeregte Gespräche – der Mindener Marktplatz ist für einen Abend in den Großen Rathaussaal umgezogen. Mit einem Start-Gong eröffnete Bürgermeister Michael Buhre den 2. Mindener Marktplatz. Hier kamen Vertreter/innen von Mindener Unternehmen und Mitarbeiter/innen von ehrenamtlichen Organisationen zusammen, um neue Kooperationen einzugehen. An diesem Abend wurden 22 Engagement-Vereinbarungen unterzeichnet. „Einige von Ihnen sind Wiederholungstäter“, scherzt Bürgermeister Buhre, „Ich freue mich, dass Sie sich auch heute mit kreativen Ideen an den Guten min+din Geschäften beteiligen.“ Die Gründe für die Teilnahme sind ganz unterschiedlich. Sie reichen von neue Märkte und Kontakte erschließen, über den eigenen Bekanntheitsgrad steigern zu wollen, sich in der Stadt zu verankern über Kontakte zu Unternehmen und Politik zu knüpfen.
Der Marktplatz ist dazu da, neue Formen der Kooperation zwischen Gemeinnützigen und Unternehmen zu entwickeln. Vereinbarungen über gegenseitige Leistungen werden auf Augenhöhe getroffen, das Thema Geld ist dabei tabu. Getauscht werden fachliche Kompetenzen gegen Personal oder Kontakte gegen Sachleistungen. Die „GUTEN min+din GESCHÄFTE“ fanden im Dezember 2013 schon einmal mit großem Erfolg statt – 26 Kooperationsvereinbarungen wurden damals von den Notaren beurkundet. Innerhalb des Jahres 2014 konnten mehr als drei Viertel der vereinbarten Kooperationen umgesetzt werden. Außerdem sind über den 1. Mindener Marktplatz hinaus weitere Kontakte und gemeinsame Projekte entstanden. Die min+din Geschäfte haben eine Langzeitwirkung. Es geht nicht darum nur wohltätig zu sein, sondern Win-win-Situationen zu schaffen.
Die Idee des Marktplatzes kommt aus den Niederlanden und ist dort seit 2006 ein voller Erfolg. Ein guter Grund für die Stadt Minden und die Freiwilligen-Agentur Minden das Projekt aufzugreifen und die heimische Wirtschaft mit sozialen Organisationen zusammen zu bringen. Unterstützt wird das Projekt durch den Arbeitgeberverband Kreis Minden-Lübbecke und die Kreishandwerkerschaft Wittekindsland. Auf dem Marktplatz werden gesellschaftliche Anliegen verhandelt. Getauscht werden beispielsweise: die Bereitstellung von Praktikumsplätze gegen die Schulung zur Gesundheitsprävention, die Bereitstellung von Räumlichkeiten gegen Bildungsangebote für Mitarbeiter/innen oder eine Stadtführung für neue Mitarbeiter/-innen gegen Transporthilfen.