Hannover. Das Projekt „Im Othfelde“ mit der Umstrukturierung von Kleingartenflächen zu einem ökologisch ausgerichteten Kleingartenpark geht jetzt an den Start. Die dafür notwendigen Rodungsarbeiten haben am 19. Februar begonnen. Zunächst wurden die Heckeneinfriedungen (hauptsächlich Liguster) auf einer Länge von insgesamt rund 200 Metern entfernt. Diese waren in die maroden Zäune eingewachsen, die im Zuge der Umstrukturierung erneuert werden. Entfernt werden muss in den kommenden Tagen etwa die Hälfte des Baumbestandes. Gründe dafür sind neben der Neustrukturierung der Fläche zum Teil auch Überalterung und mangelnde Standfestigkeit der Gehölze und Sträucher.
Große Teile des Gehölz-Altbestandes konnten bei der Neuplanung berücksichtigt werden und bleiben erhalten. Die vorhandenen 15 Parzellen sind zum Teil übergroß, vermüllt, ungepflegt und durch verfallende Gebäudekomplexe gekennzeichnet. Im Frühjahr dieses Jahres werden sechs alte Lauben abgerissen.
Ökologisches Gärtnern und soziales Miteinander
Im Rahmen eines Modellprojekts soll südlich des Erlenwegs bis 2022 in zwei Bauabschnitten ein Verbund kleinerer Pachtgrundstücke, umgeben von großzügigen Frei- und Gemeinschaftsflächen, entstehen. Für die 11.000 Quadratmeter große Projektfläche sind insgesamt 32 Kleingärten vorgesehen. Darüber hinaus sind verbindende Grün- und Wegestrukturen geplant sowie die Neupflanzung von gebietsheimischen Gehölzen und Sträuchern. Neben ökologischem Gärtnern und sozialem Miteinander stehen dabei Maßnahmen zur Erhöhung der Artenvielfalt im Mittelpunkt. Für das Projekt sind zum jetzigen Zeitpunkt rund 740.000 Euro veranschlagt, die hauptsächlich mit Mitteln aus dem Projekt „Städte wagen Wildnis“ sowie aus dem Kleingartenkonzept der Stadt Hannover finanziert werden.
Beitrag zum Artenschutz
Das Modellprojekt wird durchgeführt in Kooperation zwischen dem Bezirksverband Hannover der Kleingärtner e.V. (BZV), dem Projekt „Städte wagen Wildnis“ und dem Team „Kleingärten“ (Fachbereich Umwelt und Stadtgrün) im Rahmen des Kleingartenkonzeptes 2016-2025. Das Konzept zur Umgestaltung wurde in Zusammenarbeit mit dem Landschaftsarchitekturbüro „Gruppe Freiraumplanung“ entwickelt. Die vorgesehene Anlage eines ökologisch ausgerichteten Kleingartenparks bietet die Chance, ein zukunftsweisendes Modellprojekt zu schaffen, das durch die nachhaltige Bewirtschaftung zum Artenschutz beiträgt und zusätzlich Angebote für die Naherholung bietet.
„Städte wagen Wildnis“
Das Projekt „Städte wagen Wildnis“ ist ein im Fachbereich Umwelt und Stadtgrün angesiedeltes und vom Bundesamt für Naturschutz gefördertes Verbundprojekt, das sich zum Ziel gesetzt hat, mehr Biodiversität in der Stadt zu schaffen. Damit wird ein wichtiger Beitrag zur Erhöhung der innerstädtischen Artenvielfalt geleistet und zum Klimaschutz beigetragen. Durch extensive Nutzung der Flächen und Umstrukturierung werden außerdem unterschiedliche Habitate und Futterpflanzen für Insekten geschaffen und das Naherholungsangebot erweitert.
Das Projekt „Städte wagen Wildnis“ fügt sich in die kommunale Biodiversitätsstrategie ein, die die Landeshauptstadt Hannover seit Jahren erfolgreich verfolgt. Lebensräume sollen geschützt und Artenvielfalt in der Stadt gefördert werden. 2011 hat die Stadt im Rahmen eines Wettbewerbs die Auszeichnung „Bundeshauptstadt der Biodiversität“ erhalten. Hannover ist seit 2012 zudem Mitglied im Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt“. Weitere Informationen zum Projekt bietet das Internet unter www.hannover.de (Suchbegriff „Städte wagen Wildnis“) und www.staedte-wagen-wildnis.de.
» Plan Im Othfelde (Quelle: Gruppe Freiraumplanung)