Minden. Beteiligung an der bundesweiten Aktion – Es werden ab Montag gelbe und rote Karten verteilt. So vorbildlich wie Peter Wansing, Betriebsleiter der Städtischen Betriebe Minden (SBM) und Beigeordneter, sortiert nicht jeder seinen Biomüll. Für ein Foto ließ er jetzt seine private Biotonne von einem Kollegen kontrollieren. Hier war alles in Ordnung. Aber wenn sich Fremdstoffe – wie Restmüll, Glas oder Plastik – in den Biotonnen von Mindener Haushalten befinden, gibt es dafür in der Woche vom 25. bis 29. September gelbe und rote Karten. Dabei kontrollieren jeweils zwei Mitarbeitende der SBM vor der eigentlichen Müllabfuhr-Tour die Biotonnen.
Gelbe Karten gibt es, wenn sich nur einige Störstoffe in der Tonne befinden. Dann wissen die Bürger*innen, welche Fehler gemacht wurden und worauf sie künftig zu achten haben. Sollten gravierende Mängel bei den Inhaltsstoffen vorliegen, gibt es die rote Karte und die Tonne wird nicht geleert. „Kontrollen finden bei uns das ganze Jahr über statt, aber in der kommenden Woche werden wir diese Prüfungen massiv verstärken“, kündigt SBM-Bereichsleiter Martin Damke an, der unter anderem für die Müllabfuhr verantwortlich ist.
Auch die Städtischen Betriebe Minden beteiligen sich an einer deutschlandweit laufenden Aktion mit Kontrollen der Biotonnen. Die in Minden eingesammelten Bio-Abfälle werden im kreiseigenen Kompostwerk auf der Pohlschen Heide verarbeitet. Rund 40.000 Tonnen werden dort jährlich angeliefert. Nach Aussage der Kreisabfallverwertungsgesellschaft (KVAG) liegt der Anteil der Fremdstoffe bei drei bis vier Prozent. Diese sollen mit der konzentrierten Kontroll-Aktion weiter verringert werden. Die SBM setzen für die Zukunft auch auf technische Neuerungen mit Kameraaufzeichnungen bei der Entleerung.
Ziel aller beteiligten Abfallentsorgungsbetriebe ist es, für eine gute Mülltrennung in der Bevölkerung zu sensibilisieren. Bundesweit gebe es Probleme mit der Qualität des Biomülls, weiß Martin Damke. Da dieser im Kompostwerk zu hochwertigem Biokompost verarbeitet werden soll, ist sei wichtig, dass keine Fremdstoffe enthalten sind. Diese finden sich aber immer wieder im Biomüll und führen letztlich dazu, dass teilweise ganze Müllwagenladungen nicht mehr als Biomüll, sondern als Hausmüll entsorgt werden müssen.
Normalerweise stehen die verschiedenen Mülltonnen alle nebeneinander, da könnte alles ganz leicht in die richtige Tonne entsorgt werden, meinen die SBM. „Eigentlich sollte es selbstverständlich sein, dass in die Biotonne keine Fremdstoffe geworfen werden“, sagt Betriebsleiter Peter Wansing und führt weiter aus: „Aber auch ich musste erst lernen, dass kompostierbare Plastiktüten, die es im Handel gibt, nicht in den Biomüll gehören. Diese zersetzen sich nur ganz langsam und werden im Kompostierungsprozess nicht vollständig biologisch abgebaut. „Jetzt benutze ich Zeitungspapier zum Einwickeln“, so Wansing.
In der Aktionswoche vom 25. bis 29. September kontrollieren die SBM mit verschiedenen Teams in allen Stadtteilen und auf allen Touren stichprobenartig die Biotonnen. Sollten Störstoffe wie Plastik, Glas oder ähnliches festgestellt werden, gibt es eine gelbe oder sogar rote Karte. Bei der roten Karte bleibt die Tonne ungeleert stehen und muss von den Mietern oder Hauseigentümern selber nachsortiert werden. Nur dann wird sie bei der nächsten Tour abgeholt.
Weitere Informationen: https://www.wirfuerbio.de/kavg-ml/ oder https://webportal.owl-it.de