Sportvereine für Klimaschutzaktivitäten ausgezeichnet

Hannover. Klimaschutz wird auch beim Sport großgeschrieben: Acht Vereine aus Stadt und Umland wurden von Sabine Tegtmeyer-Dette, Hannovers Erster Stadträtin und Wirtschafts- und Umweltdezernentin, und Prof. Dr. Axel Priebs, dem Ersten Regionsrat und Umweltdezernenten der Region Hannover, am 16. August für ihr engagiertes Handeln im Rahmen des Förderprogramms e.coSport ausgezeichnet. Neben der Bezirkssportanlage von TuS Bothfeld und TV Grün-Weiss Hannover, wo die Veranstaltung stattfand, wurden für die umfangreichen energieeffizienten Sanierungen ihrer Vereinsgebäude im Sinne des Umwelt- und Klimaschutzes geehrt: TSG Hannover und TB Stöcken aus der Landeshauptstadt sowie TSV Rethen, Schützengilde Springe, Schützencorps Lehrte, TuS Wunstorf und TV Berenbostel aus dem Umland.

 

Sabine Tegtmeyer-Dette hob die große Breitenwirkung des e.coSport-Programms hervor. Die in diesem Jahr ausgezeichneten acht Vereine haben mit rund 7.800 Mitgliedern viel ehrenamtliche Arbeit und insgesamt 1.080.753 Euro in die energetischen Maßnahmen investiert. „Das ist praktischer Klimaschutz. Durch e.coSport haben sich die Sportvereine mit Hilfe des Förderprogramms fit für die Zukunft gemacht und gleichzeitig den Vereinsmitgliedern gezeigt, dass Klimaschutz auch Komfortgewinn sein kann“, betonte die Dezernentin.

 

Im kommenden Jahr werde das e.coSport-Programm 15 Jahre alt, doch auch in diesem Jahr gebe es Anlass zu feiern, fand Umweltdezernent Prof. Dr. Axel Priebs. Er betonte den besonderen Stellenwert von e.coSport in der Region Hannover. „Seit 2002 werden erfolgreich Sportvereine beraten und klimaschutzrelevante Maßnahmen durchgeführt. Alleine in diesem Jahr vermeiden die acht Sportvereine in der gesamten Region rund 84 Tonnen Kohlendioxid-Emissionen. Damit leisten sie einen wichtigen Beitrag auf dem Weg zur klimaneutralen Region Hannover bis 2050.“

 

Einig waren sich beide DezernentInnen über den Erfolg der Maßnahme, für die einerseits die gute Zusammenarbeit von ProjektträgerInnen, KooperationspartnerInnen sowie BeraterInnen und Vereinsmitgliedern verantwortlich sei, andererseits auch die politische Unterstützung des Rats der Landeshauptstadt und der Regionsversammlung.

 

Modernisierte Anlage in Bothfeld

Der TuS Bothfeld und der TV Grün-Weiss haben gemeinsam die Bezirkssportanlage grundlegend modernisiert: Das Dach des Vereinsgebäudes wurde energieeffizient gedämmt und neu eingedeckt. Die Fenster wurden ausgetauscht und durch moderne, gut isolierte Holzfenster ersetzt. Die Vereine haben alle Eingangstüren durch energetisch hochwertige Türen ausgetauscht. Anstelle der alten Beleuchtung wurden energiesparende LED-Lampen installiert.

 

Zudem sanierten die Vereine die Heizungsanlage. Der Brenner wurde erneuert und von Öl auf Erdgas umgestellt. Die Heizkreisläufe wurden optimiert und in die neue, intelligente Heizungssteuerung die bestehende Solaranlage eingebunden. Die veralteten Duschanlagen und Sanitärraume sind modernisiert und mit wassersparenden Elementen ausgestattet.

 

Der Vorsitzende des TuS Bothfeld, Rainer Freier, betonte: „Die umgesetzten Maßnahmen werden jetzt für unsere Mitglieder nachhaltige erkennbare Verbesserungen mit sich bringen. Die modernisierte Anlage soll zukünftig ein Umfeld bieten, in dem sich unsere Mitglieder gerne aufhalten. Sie bleiben dann eher noch auf ein Getränk im Vereinshaus, und auf neue Mitglieder wirkt das sanierte Gebäude noch attraktiver.“

 

Hannes Brüll, Vorsitzender vom Tennisverein Grün-Weiss, ergänzte: „Nicht zuletzt durch die bauliche Aufwertung konnte ein neuer langfristiger Pachtvertrag mit der Gastronomie abgeschlossen werden. Durch die umgesetzten Maßnahmen sparen alle Vereine der Bezirkssportanlage Bothfeld Energiekosten ein, die dem Sportbetrieb zu Gute kommen. Diese Verbesserungen sind es, die von den Mitgliedern vorrangig wahrgenommen und als Zugewinn honoriert werden. Auch die Sanierungsmaßnahme steigert für die Zukunft der Vereine ihre Attraktivität und trägt gleichzeitig zum Klimaschutz bei“.

 

Die Bezirkssportanlage Bothfeld reduziert den jährlichen CO2-Ausstoß um 43.900 Kilogramm und spart 43 Prozent des Energiebedarfs ein. Zu den Gesamt-Investitionen in Höhe von rund 540.000 Euro haben die Vereine öffentliche Zuschüsse von rund 290.000 Euro erhalten.

 

Genau wie bei der gemeinschaftlich genutzten Anlage TuS Bothfeld und TV Grün-Weiss haben die sieben weiteren ausgezeichneten Vereine eine ausführliche Energieberatung für ihre Sportstätte erhalten und in diesem Jahr eine umfassende energetische Sanierung abgeschlossen. Drei der acht Vereine (Bezirkssportanlage Bothfeld, TuS Wunstorf, Schützengilde Springe) erhielten außerdem eine Umweltberatung und haben in deren Folge viele gering-investive Maßnahmen unter anderem zum Energieverbrauch, zur Abfallentsorgung und zur ökologischen Beschaffung umgesetzt.

 

Für die gut eine Million Euro, die die Sportvereine für die energetische Sanierung insgesamt investiert haben, haben sie von Region Hannover und Landeshauptstadt Zuschüsse in Höhe von 367.600 Euro erhalten. Über die Regions- und Stadtsportbünde kamen 222.000 Euro. Daneben förderten der enercity-Fonds proKlima und die örtlichen Kommunen die Projekte finanziell. Die Vereine sparen Energiekosten in Höhe von circa 24.700 Euro pro Jahr.

 

Vereine, die sich für das Förderprogramm e.coSport interessieren, finden im Internet unter www.hannover.de/e.coSport ausführliche Informationen sowie ein Anmeldeformular.

 

Hintergrundinformationen:

Das Projekt „e.coSport – energetische Sportstättensanierung und Umweltberatung in der Region Hannover“ besteht seit 2002. Neben einer umfassenden Beratung bietet das Programm Sportvereinen verbesserte Fördermöglichkeiten durch die Zusammenarbeit der Träger Stadt und Region Hannover. Die Partner proKlima – Der enercity-Fonds und aha-Zweckverband Abfallwirtschaft Region Hannover unterstützen das Projekt ebenso wie der Stadt- und der Regions-Sportbund. Die energetische Sanierung von Sportstätten stellt für die Vereine eine Aufgabe dar, die von langer Hand vorbereitet sein muss, bei der möglichst viele Mitglieder in den Vereinen von der Machbarkeit überzeugt und zum Mitmachen gewonnen werden müssen. Auch die Umsetzung benötigt meistens mehrere Jahre.

 

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