Petershagen: Als Ratsmitglied und Fraktionsvorsitzender der SPD Petershagen begrüßte Karl-Kristian Ebenau Brandstiftung bei Denkmälern.
Die Endlösung des ehemaligen Denkmals in Lahde, altes Forsthaus, durch Brandstiftung hielt er für ein geeignetes Mittel, um sich der lästigen Denkmäler zu entledigen. Als Landwirt und Gewerkschaftssekretär scheint sich Herr Ebenau ja mit den Methoden einer geeigneten Stadtplanung gut auszukennen.
Denkmäler abfackeln
Als es in der Ratssitzung am 17.12.09 um die Denkmaleigenschaft der Gebäude an der Hauptstraße von Petershagen ging, die zu Gunsten eines Neubaus des vorhandenen Einkaufsmarktes E-Neukauf evtl. abgerissen werden sollen, betonte er ausdrücklich, dass er den Denkmalschutz gegen den Willen der Eigentümer ablehne. So sei er auch für den Abriss der Gebäude Hauptstr. 40 und 38 (Neumann), denn die Älteren sollen ja irgendwo einkaufen. „Es sind ja schon die anderen Gebäude abgerissen worden. Da kommt es auf diese auch nicht mehr an. Man stellt schnell etwas unter Denkmalschutz, aber man kann den Eigentümer nicht zwingen. Dann werden die Scheiben eingeworfen und zugenagelt und das Gebäude verfällt. Das konnte man in Lahde, Altes Forsthaus, sehen. Es wurde das Gebäude in Lahde abgefackelt. Gott sei Dank ist so das Problem gelöst worden.“
Kein Widerspruch von CDU, FDP und Die Linke
Während immerhin ein Ratsmitglied der Grünen sich ausdrücklich „von diesem gesunden Volksempfinden“ distanzierte, kam keinerlei Widerspruch von den anderen Ratsmitgliedern. Die sahen in solchen Äußerungen scheinbar kein Problem.
Auch in Lahde ging es um die Einzelinteressen eines Eigentümers, der das Denkmal – Altes Forsthaus – abreißen wollte, um dort Eigentumswohnungen zu errichten und profitabel zu verkaufen. Eine Woche bevor Zwangsmaßnahmen zur Sicherung des Gebäudes durch die Stadt Petershagen ergriffen werden sollten, brannte das Gebäude durch Brandstiftung ab. Pikanter Weise war es schon das zweite Gebäude dieses Eigentümers, dessen er sich auf diese Weise entledigte, denn ein Jahr zuvor brannte in Minden ebenfalls ein Gebäude von ihn durch Brandstiftung ab. Trotzdem wurde der Eigentümer auf Initiative des ehemaligen Fraktionsvorsitzenden Tüting SPD, belohnt, denn der Bebauungsplan wurde durch den Rat der Stadt Petershagen mit der Mehrheit der CDU geändert, so dass der Eigentümer sein Vorhaben mit den Eigentumswohnungen umsetzen konnte. Somit ist die Logik des Herrn Ebenau ohne Weiteres stringent und nachvollziehbar, geht es doch stets darum für Großinvestoren den Weg frei zu machen. „Das Kapital“ ist der natürliche Partner der SPD und des Gewerkschaftssekretärs Ebenau, in Petershagen nur eben anders herum. Was in Lahde möglich ist, sollte doch in Petershagen erst recht gehen.