Hannover. „Erde“ und „Wasser“ sind die Bildwelten, mit denen mehr als ein Dutzend Jugendliche dem Trog Kopernikusstraße seit dem Frühjahr ein neues Aussehen gegeben haben. Das Streetart-Konzept haben sie mit künstlerischer Unterstützung der Fotografin Isabel Winarsch und des Künstlers Franz Betz entwickelt und mit Anleitung der beiden Graffitikünstler Jonas Wömpner und Philipp von Zitzewitz in einer Kombination von Sprayen und Malerei auf rund 340 Quadratmetern Wandfläche umgesetzt.
„‚Wir sind jung, gehören dazu und gestalten mit!‘ Das klingt selbstbewusst, schwungvoll und kreativ. Das Motto der beteiligten Jugendlichen für diese Aktion beschreibt damit genau das, was die Stadt Hannover unter ‚Jugendgerechter Kommune‘ versteht“, freute sich Bürgermeisterin Regine Kramarek heute bei der Eröffnung der neu gestalteten Unterführung zwischen der Nordstadt und Vahrenwald. „Wir möchten, dass junge Menschen die Stadt zu ihrem Ort machen, sie aus ihrem Blickwinkel betrachten; dass sie mitmachen, wenn es darum geht, sie zu gestalten, und dafür Formen entwickeln; und mit vorhandenen Strukturen zusammenarbeiten. Dafür ist die Verwandlung dieses zugigen, dunklen Durchgangs in eine bunte Galerie der Fantasie ein tolles Beispiel“, unterstreicht Kramarek.
Die Beteiligten haben die Unterführung untersucht und Ideen für die Umgestaltung ausgearbeitet. Aus einfachen Ideenscribbles und losen Skizzen wurde ein Gesamtkonzept entwickelt. In wöchentlichen Treffen und Workshops entstanden nach kreativer Zusammenarbeit und intensiven Diskussionen unterschiedliche Vorentwürfe. Persönliche und fantasievolle Wunschbilder für den Ort und eine Utopie vom Stadtraum spielten bei der Themenfindung eine große Rolle. Dabei haben sich die beiden Hauptthemen „Erde“ und „Wasser“ herauskristallisiert.
Zusammen mit der Kinder- und Jugendarbeit im Fachbereich Jugend und Familie und dem Stadtgestalter Thomas Göbel-Groß im Fachbereich Stadtplanung wurden aus vielen Konzepten die beiden besten Entwürfe ausgewählt und ab September von den Jugendlichen vor Ort mit Farbrollen, Pinseln und Sprühdosen umgesetzt.
Seit Mitte Oktober können die beiden großformatigen Bilderwelten bewundert werden. Durch geometrische Formen, Lichtverläufe, vielfältige Figuren aus der Welt der Meere und Wälder wird die Unterführung für die Passanten zu einem besonderen Erlebnis. Innerhalb der Gesamtkomposition lassen sich viele Details entdecken, die die unterschiedlichen Handschriften ihrer vielen Verfasser tragen.
„Jugendgerechte Kommune“
Seit Oktober 2015 ist Hannover eine der 16 Referenzstädte im Bundesprogramm „Jugendgerechte Kommunen“. Drei Jahre lang wird zusammen mit Jugendlichen entwickelt und erprobt, wie das Motto „Jugend lebt Stadt – jugendgerechtes Hannover“ mit Leben gefüllt werden kann. Die Beteiligung am Bundesprojekt ist ein Referenzprojekt des Stadtentwicklungsprogramms „Mein Hannover 2030“.
Informationen zu „Jugend lebt Stadt – jugendgerechtes Hannover“ und die Programme der Veranstaltungen gibt es im Internet auf www.hannover.de
Ansprechpartnerin im Fachbereich Jugend und Familie: Jugendbildungskoordinatorin Laura van Joolen, E-Mail Laura.vanJoolen@hannover-stadt.de
Bildquelle: Isabel Winarsch