Neue Brücke am Schwichowwall freigegeben

Minden. Stahl ersetzt Holz: Nach der Brücke am Simeonsglacis im Jahr 2014 haben die Städtischen Betriebe Minden jetzt auch die abgängige Fußgänger- und Radfahrerbrücke am Schwichowwall durch eine neue Stahlkonstruktion ausgetauscht. Die Bauarbeiten dauerten von 31. März bis zum 1. Juni 2016. Gestern Nachmittag (2. Juni) um punkt 16 Uhr konnten der Leiter der Städtischen Betriebe Minden, Peter Wansing, und Diplom-Ingenieur Friedrich Lange (SBM, Bauen und Erhalten) die mit Luftballons geschmückte Brücke freigeben. Im Anschluss wurden die Sperrbaken abgeräumt und auch die Straßensperrung aufgehoben.

 

Rund 370.000 hat die Ersatzlösung gekostet, 70 Prozent davon trägt das Land Nordrhein-Westfalen. Darin enthalten sind alle Brückenbaukosten, die Vermessung, ein Gründungsgutachten, Ingenieur-Kosten und alle sonstigen Nebenkosten, so die SBM. Die rund 60 Meter lange und stark frequentierte Brücke befindet sich am „Schwichowwall“ über der nördlichen Böschung des Flusses „Bastau“ im ehemaligen Festungsgürtel der Stadt Minden.

 

An der 1986 errichteten, alten Brücke aus Bongossiholz waren zuletzt erhebliche Mängel und Schäden aufgetreten, welche die Standsicherheit, Verkehrssicherheit und Dauerhaftigkeit massiv einschränkten, so Bauleiter Friedrich Lange. Die Brücke wurde regelmäßig im Zuge der Brückenprüfungen nach DIN 1076 überwacht. 2014 wurde dann entschieden, die alte Brücke gegen eine neue, haltbarere aus Stahl auszutauschen. Die Vorplanung und die Leistungsbeschreibung wurden von einem beauftragten Fach-Büro ausgeführt. Die örtliche Aufnahme des Geländes und der Topografie erfolgte durch die eigene Vermessungsabteilung der Stadt Minden, so Lange.

 

Das 2,50 Meter breite Bauwerk verbindet das umliegende Wohngebiet und den Parkplatz am Simeonsplatz sowie dem Preußen-Museum mit den angrenzenden Schulen (Ratsgymnasium, Kurt-Tucholsky-Gesamtschule, Herder-Gymnasium, Volkshochschule usw.) und Sporthallen. Diese Bildungseinrichtungen werden zurzeit von ca. 5.000 Schülern besucht, die auch häufig mit dem Rad zu ihrem Schulstandort fahren, so die SBM. Weiterhin benutzen viele Radwanderer und Fußgänger diese Verbindung zur Innenstadt als Abkürzung und sichere Wegestrecke. Auch Freizeitsportler frequentieren diesen Weg häufig als Laufstrecke, die weiter bis an die Weser und das angrenzende Umland führt.

 

Die Städtischen Betriebe haben im Juni 2014 einen Zuschussantrag bei der Bezirksregierung Detmold gestellt. Im Juli 2015 erfolgte der Zuwendungsbescheid. Danach wurde die Ausschreibung veröffentlicht.

 

Grundlage für die Unterstützung des Landes NRW waren die Förderrichtlinien für Nahmobilität. Der Zuwendungsanteil aus Landesmitteln beträgt 70 Prozent. Die veranschlagten Baukosten von rund 370.000 Euro wurden nicht überschritten, so Betriebsleiter Peter Wansing.

 

Nach öffentlicher Ausschreibung im 3. Quartal 2015 wurde der Gesamtauftrag zur Errichtung eines Ersatzneubaus Ende November 2015 an eine Stahlbaufirma aus Osterwald erteilt, die auch die Brücke am Simeonsglacis gefertigt hat. Die technische Bearbeitung erfolgte unmittelbar nach Auftragserteilung, die Werkstattfertigung der Brückenbauteile dann ab Januar 2016, so Friedrich Lange. Nach Ostern 2016 wurde die Straße „Am Schwichowwall“ teilweise voll gesperrt. Es erfolgten zunächst die Abbrucharbeiten der alten Bongossi-Holzbrücke, danach die neue Gründung mit Stahlrohrpfählen sowie die Erdarbeiten. Mit Schwertransporten wurden dann am 23. und 24. Mai die großen Brückenbauteile aus Stahl, welche feuerverzinkt und beschichtet sind, angeliefert und mit einem 100-Tonnen Autokran eingesetzt.

 

 

Bildquelle: Minden Stadt – Pressestelle