Hannover. Schülerinnen und Schüler in Hannover werden künftig durch das Projekt „Life Science Lab Hannover“ in biotechnologischen und so genannten Life Science Fragestellungen gefördert. Seit Februar werden praxisnahe Experimente in den Unterricht integriert, sowie Vorträge und Praktika angeboten. „Wir freuen uns sehr, dass wir durch das niedersächsische Kultusministerium EU-Gelder für dieses Projekt zur Verfügung gestellt bekommen haben, in den Laboren und durch Gespräche mit Forscherinnen und Forschern lernen die Schülerinnen und Schüler die spannende Welt der Biotechnologie und Biowissenschaft kennen“, sagt Schuldezernentin Marlis Drevermann.
Nachdem das Projekt HannoverGEN regulär zum Schuljahresende 2012/2013 ausgelaufen war, hatte das Niedersächsische Kultusministerium Alternativen geprüft, damit die Schülerlabore auch in Zukunft genutzt werden können. Zu der weiteren Nutzung der Schullabore gehört auch die entsprechende personelle Ausstattung für das Life-Science-Projekt, so dass die Labore auf den Besuch von Schulklassen vorbereitet sind. Die bisher im Projekt tätigen Lehrkräfte werden auch weiterhin durch zeitliche Freistellung die Möglichkeit erhalten, in den Laboren der Stützpunktschulen zu arbeiten, wie das Kultusministerium erläutert. Das neue Projekt legt den Schwerpunkt auf Kompetenzerweiterungen in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT).
Projektbausteine
Bei praxisnahen Experimenten im Labor, Vorträgen und in Praktika lernen die Jugendlichen molekularbiologische und biotechnologische Sachverhalte, Methoden und Techniken kennen. Dabei soll stets ein nachhaltiges wissenschaftliches Handeln im Vordergrund stehen. Expertinnen und Experten werden in Vorträgen unter anderem über ihre Arbeit in der AIDS-Forschung, der Entwicklung von Medikamenten zur Tumorbekämpfung oder über die Entwicklung von Impfstoffen berichten und geben den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, einen Einblick in ihre Arbeit zu erhalten.
Schülerlabore und teilnehmende Schulen
Experimentieren werden die Jugendlichen in den vorhandenen Schülerlaboren des Erich-Kästner-Gymnasiums Laatzen, der IGS Garbsen, des Helene-Lange-Gymnasiums und des Wilhelm-Raabe-Gymnasiums beide in Hannover sowie im Schulbiologiezentrum Hannover. Insgesamt ist die Teilnahme von rund 2.500 Schülerinnen und Schülern aus der Region Hannover geplant, wobei der Schwerpunkt auf den Klassen der Oberstufe liegt.
Hintergrund
Die Landeshauptstadt Hannover, vertreten durch das Schulbiologiezentrum Hannover, hat als Projektträger in Kooperation mit dem Niedersächsischen Kultusministerium, der Leibniz Universität Hannover und der Medizinischen Hochschule Hannover in der Region Hannover eine nachhaltige Bildungsinitiative mit besonderem Schwerpunkt zur Förderung der Berufswahl in den MINT-Fächern speziell im Bereich Life Science, Biomedizin und Biotechnologie gestartet. Unterstützt von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, Fachlehrkräften sowie Kommunikationsexpertinnen und Kommunikationsexperten sollen Schülerinnen und Schüler künftig ergänzend zum schulischen Unterricht fachwissenschaftliche und berufsorientierte praktische und theoretische Einblicke in die entsprechenden Berufsfelder, ihre persönlichen Qualifizierungspotenziale und in das Ausbildungs- und Studienangebot im Bereich Life Science/ Biotechnologie erhalten. Das Land Niedersachsen stellt insgesamt 170.675 Euro an EU-Mitteln zur Verfügung, das Projekt ist auf 18 Monate ausgelegt.