Hannover. Die Ada-und-Theodor-Lessing-Volkshochschule Hannover (VHS) lädt vom 17. Oktober 2018 bis zum 30. Januar 2019 zu mehreren Veranstaltungen unter dem Titel „Die 68er-Bewegung – Eine poltisch-kulturelle Revolte und ihre Nachwirkungen“ ein. Die Veranstaltungsreihe ist eine Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft Politische Psychologie und dem Institut für Soziologie an der Leibniz Universität Hannover.
Zum Auftakt am 17. Oktober (Mittwoch) spricht der Hamburger Historiker, Regisseur und Publizist Hannes Heer um 18.30 Uhr im Saal der VHS, Burgstraße 4. Sein Thema „Die ‚Studentenbewegung‘ oder: Der Aufstand gegen die Nazigeneration“ wird in Film, Vortrag und Diskussion behandelt. Die Moderation übernimmt Prof. Dr. Rolf Pohl, ehemals Leibniz Universität Hannover, Institut für Soziologie. Der Eintritt ist frei.
Aus dem Vortrag: Die Jahre 1965 bis 1968, das war der Aufstand gegen die Nazi-Generation. Die Notstandsgesetzte, der Völkermord der USA in Vietnam, die Erschießung von Benno Ohnesorg am 2. Juni 1967 und der durch die Hetze der Springer-Presse vorbereitete Mordanschlag auf Rudi Dutschke im April 1968 führten dazu, dass Millionen junger Menschen sich von diesem Staat nicht mehr vertreten sahen. Jürgen Habermas würdigte das Ereignis 20 Jahre später so: „Diese Revolte war für die politische Kultur der Bundesrepublik ein Einschnitt, in den heilsamen Folgen nur übertroffen von der Befreiung vom NS-Regime durch die Alliierten 1945“.
Der 1988 vom WDR ausgestrahlte Film „Mein 68 – Ein verspäteter Brief an meinen Vater“ rekonstruiert im fiktiven Dialog des Sohnes mit dem Vater die Ursachen für die Entstehung der Revolte in den 1960er Jahren.
Weitere Termine der Reihe sind jeweils um 18.30 Uhr am 8. November 2018 („Verweigern wir uns total den Nazis! 1968 und NS-Gefühlserbschaften“), 12. Dezember 2018 („Wer zweimal mit derselben pennt, gehört schon zum Establishment. Die 68er-Bewegung und ihre Sexualitäts- und Männlichkeitsentwürfe“) und 30. Januar 2019 („Blick zurück nach vorne. 68 und die antiautoritäre Erziehung“). Mehr Informationen zur Veranstaltungsreihe sind im Internet unter www.vhs-hannover.de zu finden.
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