Masterplanung nördliches Bahnhofsviertel – kreative Ideen sind gefragt

Hauptbahnhof Hannover
Bahnhof Hannover © huculvi.de

Hannover. Wie kann der Bereich nördlich des Hauptbahnhofs als Teil der umgebenden Stadtlandschaft zukunftsfähig ausgerichtet werden? Welche besonderen Potenziale hat er und wie lassen sich diese heben? Mit diesen Fragen beschäftigt sich die Verwaltung in diesem Jahr intensiv, denn vergangenes Jahr verkündete die Deutsche Bahn, dass sie Mitte der 2030er-Jahre den Hauptbahnhof in Richtung Norden um die Gleise 15/16 erweitern möchte. Damit wird das stadteigene Gelände am Bahnhof weiter bebaut. Die Masterplanung für dieses Quartier ist ein Leitprojekt des Innenstadtkonzepts der Landeshauptstadt Hannover. Am Mittwoch, 10. April, sind die Ideen von Bürger*innen bei einer Ideenwerkstatt gefragt.

Den Bereich nördlich des hannoverschen Hauptbahnhofs nimmt die Landeshauptstadt Hannover ins Visier und erarbeitet dafür bis Ende 2024 eine Masterplanung. Ziel ist, das Quartier als Verbindung zur Oststadt attraktiver zu gestalten. Dahinter steht das Leitprojekt des Innenstadtkonzepts der Stadt.

„Der Hauptbahnhof ist ein Ankunftsort. Wir haben hier die einmalige Chance, ein zentrales Quartier in der Stadt zu einem ansprechenden Willkommens- und Aufenthaltsort umzugestalten. Die Neugestaltung wird nicht nur ästhetische Aspekte berücksichtigen, sondern vor allem darauf abzielen, die Verkehrssituation zu verbessern und den Platz als Begegnungsort für alle Altersgruppen zu gestalten“, sagt Oberbürgermeister Belit Onay.

Mit der Planung hat die Stadt Hannover das Berliner Büro Machleidt zusammen mit den Partnerbüros TOLLERORT und Sinai beauftragt. Wichtiger Baustein ist eine Bürgerbeteiligung. Dafür sind zwei Veranstaltungen geplant. Den Auftakt macht am Mittwoch, 10. April, um 17 Uhr eine Ideenwerkstatt im Kulturzentrum Pavillon. Danach folgt am Donnerstag, 20. Juni, eine Planungswerkstatt. In einem abschließenden Ergebnisforum werden die Ergebnisse der Masterplanung vorgestellt und das weitere Verfahren bis zur Realisierung erläutert.

Als ersten Schritt haben die Planungsbüros mit der Stadt das Quartier analysiert. Sie sehen den Hauptbahnhof als Anziehungs- und Treffpunkt unterschiedlicher Gruppen in der Innenstadt. Er ermöglicht den Fernverkehr und ist auch ein wichtiger Umsteigepunkt im Regional- und Nahverkehr mit S-Bahn, Stadtbahn und Bus. Im Erdgeschoss des Hauptbahnhofs und in der darunterliegenden Niki-de-Saint-Phalle-Promenade befinden sich zahlreiche Ladengeschäfte.

Stadträumlich und auch funktional trennt die im 19. Jahrhundert gebaute Bahntrasse den zentralen Innenstadtbereich deutlich von den nördlich und östlich gelegenen Stadtteilen und Wohnquartieren. So befindet sich das Quartier nördlich des Hauptbahnhofs in einer Insellage zwischen den Gleisen und dem City-Ring mit der Raschplatzhochstraße.

„Durch Hochhäuser, Großbauten und die dichte Bebauung ist das Bahnhofsviertel zwar großstädtisch geprägt, aber für die meisten Menschen eher nur ein Durchgangsraum. Es wirkt wenig einladend mit nahezu vollständig versiegelten Flächen, wenig Begrünung und die auf ihre Verkehrsfunktion ausgerichteten Straßenräumen bieten wenig Aufenthaltsqualität. Genau hier müssen wir ansetzen, um zukünftig auch mehr Lebensqualität zu schaffen“, betont Stadtbaurat Thomas Vielhaber.

Deshalb sollen die Bürger*innen auch kreative Ideen für die Bereiche Mobilität, Soziales, Grün, Wohnen und Arbeiten finden. Die Ergebnisse werden der Politik vorgelegt. Sie können dann die Grundlage für die politische Beschlussfassung durch die Ratsgremien bilden.

Der Masterplan soll die Grundlage für einen sich anschließenden Realisierungswettbewerb 2025 sein, der sich qualifiziert mit den Flächen des Weißekreuzplatzes bis zum Nordeingang des Hauptbahnhofs mit dem Raschplatz befasst. Er bezieht bestehende Planungen ein. Dazu gehört die Erweiterung des Bahnhofs um den Bahnsteig 15/16 und die damit verbundenen Arbeiten, die Anforderungen an die logistische Versorgung für den Bahnbetrieb, der Läden im Bahnhof sowie der Geschäfte in der Niki-de-Saint-Phalle-Promenade. Neu denken lassen sich die Eingangssituation in den Hauptbahnhof von der Nordseite aus und die Notwendigkeit des Parkhauses an der Rundestraße. Einzubeziehen sind die kurzfristige Bespielung und anschließende Umgestaltung des Andreas-Hermes-Platzes.

Diese Masterplanung ist ein Leitprojekt des Innenstadtkonzeptes der Landeshauptstadt. Das Projekt wird zu 40 Prozent mit Mitteln aus dem Programm „Resiliente Innenstädte“ gefördert (Mittel des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung EFRE/ESF+).

Weitere Informationen gibt es auch unter www.hannover.de/masterplanbahnhofsviertel.de