Hannover. Zu den ersten „Kulturdreieck Festwochen“ vom 23. August bis zum 7. September stoßen Oper, Schauspiel und die Institutionen des Künstlerhauses zusammen mit der freien Szene und dem Handel im Kulturdreieck ein neues Kapitel an. In neu entstandenen Kooperationen kommt die Kunst von drinnen nach draußen und erobert das Areal auf Bühnen, Plätzen, Höfen und hinter Schaufenstern. Zum ersten Mal wird das Kulturdreieck durch gelb folierte Straßenlaternen als eine Einheit, als ein zusammenhängendes Areal sichtbar. Zwei Jahre lang markieren sie vier Entrées ins Kulturdreieck und machen auf das besondere Areal aufmerksam. Darüber hinaus dient eine gläserne Kunstinstallation in Form eines Gewächshauses, das Verbindungsbüro, auch als Infopoint der Festwochen auf dem Opernplatz.
Kulturdezernentin Eva Bender: „Gemeinsam mit den Kultureinrichtungen und der freien Kulturszene sowie den Händler*innen vor Ort schaffen wir im Kulturdreieck neue niedrigschwellige Begegnungsorte, neue ästhetische Erfahrungen und – was mir als Bildungsdezernentin ebenso wichtig ist – kulturelle Bildung für alle: Mit den Kulturdreieck Festwochen etablieren wir eine Kultur des Miteinanders und schaffen Anlässe auch konsumfrei in die Innenstadt zu kommen– Grundpfeiler sozialer und innerstädtischer Resilienz.“
Zwei Wochen lang wird das Kulturdreieck zu einer Bühne für alle – und zum Stadtgespräch
Die Eröffnung der „Kulturdreieck Festwochen“ wird am 23. August auf der Sophienstraße als Festsaal des Kulturdreiecks gleichzeitig mit der Eröffnung der Ausstellung „Preis des Kunstvereins Hannover“ gefeiert. Fünf junge künstlerische Positionen werden im Kunstverein zu sehen sein – eine davon als spezifisch für die Festwochen entworfene Intervention vor dem historischen Künstlerhaus in der Sophienstraße. Lena Marie Emrichs Installation „Talk of the Town“ bietet rund um die Uhr zugängliche „Gossip Chairs“, die Besucher*innen und auch über performative Aktivierung zum Plaudern, Tratschen, Stadt-Flüstern einladen.
Der Opernplatz wird mit dem Opern.Platz.Fest am 31. August zur fulminanten Outdoor-Bühne und im Anschluss daran drei weitere Tage zur „Agora for All“: So am 1. September, um den vielen ehrenamtlich engagierten Bürger*innen Hannovers Danke zu sagen – und an einer langen gemeinsamen Tafel mitten in Hannover noch sichtbarer zu werden.
Auch am 2. und 3. September dient der Opernplatz als „Agora for All“ und steht Hannovers freier Tanzszene für Pop-Up Performances und aktuellen Produktionen zur Verfügung.
Der Handel und die Geschäfte sind am 29. August und 5. September im Fokus der „Kulturdreieck Festwochen“. So wird beispielsweise das Motel One an der Georgstraße zum Uraufführungsort für die Performance „The Loop“ vom Tanzkollektiv space.case.collective.
Und damit ist das Programm noch lange nicht erschöpft. Es gibt Musiktheater, Diskussionsrunden, Mitsing-Konzerte, Entdeckungstouren, Lauf-Performances und Workshops und eine ganz besondere gemeinschaftliche Stadterkundung als Silent Rave am 6. September.
Weitere Verbindungslinien werden unter anderem zum zeitgleich stattfindenden Überschlagfestival im und um das Kulturzentrum Pavillon gezogen.
Melanie Botzki, Leitung Stabsstelle Kulturmanagement: „Die Kunst auf die Straße zu bringen und auf neue Weise sichtbar zu machen, ist erklärtes Ziel des Kulturdreiecks. Die sind ein starker Aufschlag dafür – und ich freue mich, dass auch über das kommende Jahr hinaus gelbe Laternen diesen künstlerischen Interventionen im öffentlichen Raum einen Rahmen geben werden.“
Die Kulturdreieck Festwochen in Hannover werden mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EU EFRE-Mittel) gefördert. Sie sind ein Projekt der Landeshauptstadt Hannover, Stabsstelle Kulturmanagement.
Die einzelnen Maßnahmen im Überblick – ein Fächer der Resilienz für Hannovers Innenstadt
Freitag, den 23. August um 17 Uhr / Sophienstraße: Eröffnung der „Kulturdreieck Festwochen“ auf der Sophienstraße als Treffpunkt Innenstadt.
Freitag, den 23. August um 18 Uhr / Sophienstraße: Eröffnung der Ausstellung Preis des Kunstvereins Hannover und performative Aktivierung der Installation Talk of the Town auf der Sophienstraße mit den Gossip Chairs von Lena Marie Emrich.
Samstag, den 24. August ab 14 Uhr / Kulturhof: Hoffest. Ein umfangreiches buntes Programm für Jung und Alt vom Schauspiel Hannover, Künstlerhaus sowie allen weiteren Kultureinrichtungen im Kulturdreieck. Moderiert von Denise M’Baye.
Sonntag, den 25. August um 15 und um 18 Uhr / Hofsaal: Quartett PLUS1 & Verena Ries: Echo aus der Zukunft – Eine musikalische Übung in radikaler Gastfreundschaft. Gemeinsam mit dem Publikum feiert das experimentelle Musiktheater eine Gemeinschaft auf Zeit. Eine Resilienzübung zwischen Exit-Game, Kammerkonzert und Zeltlager.
Montag, den 26. August von 10 bis 18 Uhr / Sophienstraße: Archi-Textures #Hitze: Soziale Choreographie, urban commons und künstlerische Anpassung an den Klimawandel. Ein Workshop zur Diskussion und Herstellung eines künstlerischen Verschattungselementes mit der Künstlerin und Urbanistin Kerstin Möller.
Montag, den 26. August um 19 Uhr / Sophienstraße: Salon K: Kunst und Bauen. Eröffnung eines neuen Talkformats im Kulturdreieck. Den Anfang macht Martin Rein-Cano, Gründer des international tätigen Architekturbüros Topotek1, das u.a. den Superkilen Park in Kopenhagen mit entworfen hat. Er spricht mit Kulturdezernentin Eva Bender über innovative und bunte Stadtlandschaften und darüber, wie Hannovers Innenstadt von morgen aussehen könnte und wer die neue Wirklichkeit Kulturdreieck inspiriert.
Mittwoch, den 28. August um 10 Uhr / Kulturhof: Plätze, Orte, Räume, Träume… – Meine Stadt der Zukunft. Eine Schreibwerkstatt des Friedrich-Bödecker-Kreis für Schulklassen zur Auseinandersetzung mit der Innenstadt und realen, aber auch fiktiven Sehnsuchtsorten.
Donnerstag, den 29. August ab 16 Uhr / an unterschiedlichen Orten des Handels im Kulturdreieck und darüber hinaus: Die „Kulturdreieck Festwochen“ bieten am 29. August und 5. September durch Satelliten weitere Highlights in den Geschäften des Areals. So wird z.B. das Motel One an der Georgstraße zum Uraufführungsort für die Performance The Loop vom Tanzkollektiv space.case.collective.
Freitag, den 30. August um 20.30 Uhr / Kulturhof: „Sing dela Sing“: alle singen – all night long.
Samstag, den 31. August von 14 bis 21 Uhr / Opernplatz: Opern.Platz.Fest. Zusammenkommen, sich austauschen, mitmachen und genießen mit Gesang, Tanz, Musik für Jung und Alt. Bevor die Gäste sich vom DJ bei einem Kaltgetränk in den Spätsommerabend tragen lassen, steht für Mutige und Neugierige noch ein Highlight im Opernhaus auf dem Programm.
Ab Samstag, den 31. August um 21 Uhr / Kulturhof: Open Air Kino im Kulturhof. Sommerliches Kino im vom 31. August bis 14. September: Das Kommunale Kino Hannover präsentiert ausgewähltes Programmkino unterm Sternenhimmel.
Sonntag, den 1. September ab 11 Uhr / Opernplatz: Agora for All #1: Tag des Engagements. Danksagung an alle ehrenamtlich Aktiven in Hannover mit Kunst, Kultur und Kaffee. In Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Soziales der Landeshauptstadt Hannover.
Montag, den 2. September von 14 bis 21 Uhr / Opernplatz: Agora for All #2. Die Tanzschulen Hannovers zeigen Pop-Up Performances mit Live-Musik, vernetzen und informieren über ihre kulturellen Angebote. Im Rahmen von Move Your Town: vielfältig, inklusiv, gemeinsam.
Dienstag, den 3. September von 14 bis 21 Uhr / Opernplatz: Agora for All #3. Neben Einblicke in aktuelle Produktionen, Kurzperformances und Showings bietet die freie Tanzszene Hanovers partizipative Formate wie Warm-Ups und Workshops für das Publikum. Die Residenzchoreograph*innen von Tanzpunkt Hannover sind eingeladen, ihre Arbeitsergebnisse an dem Tag zu präsentieren.
Mittwoch, den 4. September um 18 Uhr / Startpunkt Kulturhof: UNIVERSEN feat. Janina und Leah: Auf in die Stadt und in die Nacht (AT) – FLINTA* Stadtspaziergang. Die Universen, eine solidarische Bühne am Schauspiel Hannover, laden gemeinsam mit den Künstler*innen Janina Rohlik und Leah Fot zu einem FLINTA Spaziergang durch Hannovers Innenstadt: Wie klingt die Stadt, wie klingen wir in der Stadt? Welches Potenzial zur Veränderung finden wir, um ein solidarisches Miteinander zu schaffen?
Freitag, den 6. September um 18 Uhr / Startpunkt Opernplatz: Silent Rave. Eine gemeinschaftliche Stadterkundung als stiller Rave. Hier erobern sich die Teilnehmenden einmal ausgelassen tanzend die Straßen im Kulturdreieck.
