Minden/Frankfurt am Main. Die Stadt Minden wurde für ihren frühzeitigen und offenen Beteiligungsprozess zur Quartiersentwicklung Wesertor „Minden gestalten – gemeinsam Tore öffnen“ vom German Council of Shopping Centers e.V. ausgezeichnet.
Der German Council of Shopping Centers e.V. lobte am vergangenen Donnerstag erstmals den europäischen Innovationspreis in der Kategorie Innenstadt aus. Die Stadt Minden wurde in Frankfurt am Main für den öffentlichen Planungs- und Beteiligungsprozesses zur Entwicklung des Wesertor-Quartiers mit integriertem Shoppingcenter mit dem 2. Preis ausgezeichnet. Gelobt wurden u.a. die „Frühzeitige Einbindung der Bürger als aktive Gestalter“ und die „Transparenz des Verfahrens sowie die Verständigungskultur“.
Bürgermeister Michael Buhre, der den Preis in Frankfurt entgegengenommen hat, freut sich gleich aus zwei Gründen über die Auszeichnung: „Wir wollen unsere Innenstadt entwickeln und Minden wieder als regionales Zentrum stärken. Das funktioniert nur, wenn wir dieses Ziel gemeinsam verfolgen. Deshalb sind wir stolz darauf, in der Kategorie Innenstadt ausgezeichnet worden zu sein für einen Planungsprozess, den wir zusammen mit den Bürgerinnen und Bürgern, städtischen Interessenvertretern und dem Investor auf den Weg gebracht haben. Mit unserem offenen und partizipatorischen Verfahren scheinen wir hier auf dem richtigen Weg zu sein.“ Dass die Stadt Minden durch den GCSC e.V. für ihren Beteiligungsprozess ausgezeichnet wird, zeige zudem, dass das Thema Bürgerbeteiligung inzwischen auch in der Handelsimmobilienbranche als bedeutender Innovationsfaktor angesehen wird, so Buhre.
Anfang Juni 2012 startete die Stadt Minden das Beteiligungsverfahren unter dem Motto „Minden gestalten – gemeinsam Tore öffnen“. In drei Planungswerkstätten hatten die Mindener die Möglichkeit, sich in den Prozess mit Anregungen, Ideen und Kritik einzubringen und die Entwicklung in der Innenstadt aktiv mitzugestalten, noch bevor konkrete Planinhalte entwickelt werden. Um möglichst viele Menschen zu erreichen und zielgruppengerecht zu kommunizieren, setzte und setzt die Stadt Minden auf ein Zusammenspiel mehrerer Kanäle, die sich gegenseitig ergänzen und verstärken. Neben der Auftaktveranstaltung und den drei Workshops, in denen Verwaltung, städtische Interessenvertreter, Investor, Gutachter und Bürger zusammen Ideen erarbeiteten, trat die Stadt online in den Dialog: Eine Projektwebsite www.minden-gestalten.de bietet umfassende Informationen zum Projekt und über das „Forum Wesertor“ sowie Facebook haben die Bürger eine zusätzliche Möglichkeit sich mit Fragen und Anregungen einzubringen und zu diskutieren.
Darüber hinaus veranstaltete die Stadt Minden ein Begleitprogramm, um Bürgerinnen und Bürger für das Projekt zu interessieren, sie einzubinden und Ihnen die Möglichkeit zu geben, sich ihr individuelles Bild vom Wesertor-Projekt zu verschaffen. Dazu gehörten ein Fotowettbewerb „Perspektiven – mein Blick in das Wesertor-Quartier“, das Sommerfest auf dem Johanniskirchhof und im BÜZ und eine Fahrt nach Hameln mit Begehung der Fußgängerzone und Besichtigung des ECE-Centers. Als insgesamt positiv wurde der Beteiligungsprozess bei einer Umfrage in der dritten Planungswerkstatt durch die Bürgerinnen und Bürger bewertet. Ein Großteil der Befragten empfand den Prozess als transparent. Hervorgehoben wurde in diesem Zusammenhang die freie Zugänglichkeit der Informationen im Internet und die Aufbereitung.
„Die Stadt Minden möchte auf diesem Weg weiter gehen und auch im weiteren Verlauf des Projektes Dialogveranstaltungen anbieten“, so Bürgermeister Buhre. Im Dezember fand bereits eine Veranstaltung statt, auf der Prof. Christ (Urban Index Institut GmbH) das städtebauliche Gutachten präsentierte und am vergangenen Mittwoch wurde im Mindener Rathaus das durch die CIMA GmbH erstellte Einzelhandelsgutachten diskutiert. Am 14. März folgt die Veranstaltung zum Thema „Nachhaltige Mobilität in Minden“, auf der SHP Ingenieure aus Hannover ihr abschließendes Verkehrsgutachten vorstellen. Der Termin, der ursprünglich für den 12. Februar vorgesehen war, musste verschoben werden, weil sich die Erhebung relevanter Verkehrsdaten durch das anhaltende Winter-Wetter verzögert. Auch während der nun anschließenden Gestaltungsphase des Centers sind weitere Beteiligungsveranstaltungen geplant, über die die Stadt Minden rechtzeitig informiert.
Der German Council of Shopping Centers e.V. (GCSC) ist ein bundesweiter Interessenverband der Handelsimmobilienwirtschaft mit mehr als 700 Mitgliedern, aus Minden sind die EDEKA-MIHA Immobilien-Service GmbH, die Hermann Hagemeyer GmbH & Co. KG und die Triflex GmbH & Co. KG Mitglied im GCSC e.V.. Ebenso ist die ECE Projektmanagement GmbH Mitglied des Verbandes. Klaus Striebich, ECE-Geschäftsführer Vermietung, gehört u.a. zum Vorstand des GCSC e.V.. Den Vorstandsvorsitz hat Stephan Jung (Savills Immobilien Beratungs-GmbH), der die Innovationspreise persönlich verlieh. Gewinner in der Kategorie Innenstadt war der von der Firma Cree GmbH & Hermann Kaufmann ZT GmbH aus Frankfurt errichtete „Life Cycle Tower“. Das energieeffiziente Holz-Hybridhochhaus überzeugte die Jury durch den beeindruckenden Nachhaltigkeitsaspekt.
Bürgermeister Michael Buhre (1. von rechts) nimmt die Auszeichnung für den innovativen Beteiligungsprozess zur Quartiersentwicklung Wesertor durch den German Council of Shopping Centers e.V. in Frankfurt am Main entgegen. (Quelle: Pressestelle Stadt Minden)