Changde/Hannover. Deutsche Speisen, hannoverscher Kaffee, ein Hannover-Center mit Produkten aus Niedersachsen und ein Hannover-Haus mit Lounge und vielen Informationen über die Landeshauptstadt – das und einiges mehr bietet die Hannoversche Straße in der chinesischen Stadt Changde. Die im Baustil der Altstadt Hannovers erbaute Straße als Zentrum eines neuen Deutschen Viertels in Changde wurde am Dienstag (18. Oktober) im Beisein von Hannovers Oberbürgermeister Stefan Schostok feierlich eröffnet.
„Das ehrgeizige Projekt der Stadt Changde mit der Hannoverschen Straße und einen neuen Deutschen Viertel am Chuanzi-Fluss ist ein sehr ehrgeiziges Projekt und ein besonderes Zeichen der Freundschaft zwischen unseren beiden Städten. Davon werden Changde und Hannover profitieren. Changde wird damit noch attraktiver für in- und ausländische Touristen, auch aus Deutschland. Hannovers Name wird hiermit international, vor allem aber in China, bekannter“, sagte Oberbürgermeister Stefan Schostok in seiner Eröffnungsrede.
Changdes Oberbürgermeister Derui Zhou sprach von einem „historischen Moment in der Geschichte der Freundschaft zwischen Hannover und Changde. Gemeinsam initiieren wir ein neues Modell der deutsch-chinesischen Zusammenarbeit.“
An der Eröffnung nahmen mehr als 600 geladene Gäste sowie mehrere hundert Schaulustige teil. Die Stadt Changde rechnete für den Eröffnungstag mit mehreren tausend BesucherInnen in der Hannoverschen Straße. Begeistert empfangen wurden aus Hannover die Jazz-Sängerin Diana Babalola – unter anderem mit dem Beatles-Song „Come together“ – sowie eine Delegation der Bruchmeister als Repräsentanten des hannoverschen Schützenfestes. Zur Eröffnungszeremonie gehörte folglich das Trinken einer „Lütje Lage“ – dem Traditionsgetränk auf dem alljährlichen Schützenfest in Hannover.
Hannover-Haus und Leibniz-Büste
Die niedersächsische Landeshauptstadt präsentiert sich in einem Hannover-Haus als Messe- und Wirtschaftsstandort, aber auch als Stadt der Wissenschaften und Ziel für Städtereisende aus China. Eine Büste von Gottfried Wilhelm Leibniz erinnert künftig in Changde daran, dass der vor 300 Jahren verstorbene hannoversche Universalgelehrte nicht nur Erfinder des binären Codes und damit der Grundlagen der Computertechnologie war, sondern auch ein großer Freund Chinas. Oberbürgermeister Schostok: „Das Hannover-Haus ist für uns das Fenster Hannovers nach China.“
Hannover baut die internationalen Beziehungen in China kontinuierlich und gezielt mit konkreten Projekten aus. So gibt es in Shanghai einen Schwerpunkt bei der Kooperation mit unserer Deutschen Messe AG und bei der Wissenschaft mit der Leibniz Universität. Bei der Stadt Shenzhen liegt der Fokus auf der Kreativwirtschaft, der Gesundheitswirtschaft und der Digitalisierung. Mit Changde gibt es bereits eine Kooperation im Bereich der Wasserwirtschaft, die Vorbildcharakter für die staatlich geplante Modernisierung der Wasserversorgung in China haben kann.