Rund 100 Menschen aus dem Mühlenkreis demonstrierten am 22.01.2011 in Berlin. Mit dabei in Berlin war die BUND Kreisgruppe Minden – Lübbecke und der Alternativ Nobelpreisträger Nnimmo Bassey.
Bauern und Umweltschützer dabei
Anlass der Demonstration „WIR HABEN ES SATT“ war die von der Bundesregierung ausgerichtete Agrarministerkonferenz auf der Grünen Woche. Die Veranstaltung wurde von 120 Bauern- und Umweltverbänden, Bürgerinitiativen gegen Massentierhaltung und Gentechnik sowie von Eine-Welt-Gruppen getragen. Die Kreisgruppe des BUND hat die Fahrt nach Berlin für den Mühlenkreis und Kreis Schaumburg – Lippe organisiert. Während der Hinfahrt stellten Fahrgäste sich und ihre Projekte vor.
Die Ziele, die Alternativen
„Es wird eine möglichst vielfältige Fruchtfolge und eine zur Fläche passenden Haltung von Rindern angestrebt. Bei Demeterhöfen wird auf chemisch-synthetische Düngung und Pflanzengift verzichtet, stattdessen werden homöopathisch wirkende Heilpflanzen für den Ackerboden eingesetzt,“ erzählte Eckhard Hölkemeier vom Biohof Löwenburg aus Porta. Über „Heim statt Tschernobyl e.V.“ berichtete mit Begeisterung Martin Frederking aus Rothenuffeln, und Norbert Damke vom Weltladen Minden erinnert sich noch sehr gut an die Anfänge des Fairen Handels. „Am 14. Mai feiern wir 35 jähriges Bestehen auf dem Marktplatz in Minden. Sie sind herzlich eingeladen“, mit diesen Worten beendete Damke seinen Einblick über die Entwicklung der Weltläden, Produkte aus Fairem Handel, politischen Kampagnen und der Informations- und Bildungsarbeit. Herr Karge von der Freien Waldorfschule Minden tauschte seine Erfahrungen aus. Die Teilnehmer erfuhren auch, warum Natur ohne Jagd nicht nur notwendig sondern auch möglich ist. Renate Kruse Projektleiterin der Baumfreunde Minden stellte ihre Arbeit vor. „Wir teilen schöne Erfahrungen und erleben sie dadurch intensiver. Wir brauchen viele Menschen, die sich an der Schönheit und Vielfalt der Natur erfreuen und uns im freundschaftlichen Miteinander unterstützen“, so Lothar Schmelzer. Pünktlich um 11.20 Uhr waren die Aktivisten in Berlin am Hauptbahnhof. Unter dem Motto, „Wir haben es satt! Nein zur Gentechnik, Tierfabriken und Dumpingexporten!“ zogen sie mit mehr als 20.000 Mutbürgern vom Hauptbahnhof durch das Regierungsviertel bis hin zum Brandenburger Tor. Allen voran rollten rund 80 Traktoren. Ein Meer von grünen Luftballons schwebte über den Zug.
Links: Elisabeth Schmelzer, mitte Nnimmo Bassey, rechts Dr. Hubert Weigert
Alternativ Nobelpreisträger Nnimmo Bassey begrüßt die BUND Kreisgruppe Minden – Lübbecke in Berlin.
Abschlusskundgebung mit Alternativen Nobelpreisträger
Auf der Abschlusskundgebung am Brandenburger Tor wurde von allen Rednern als Konsequenz aus dem Dioxin- und anderen Lebensmittelskandalen gefordert, Bundesregierung und EU sollten statt Agrarfabriken die bäuerliche Landwirtschaft fördern. Besonderen Beifall erhielt die Rede des alternativen Nobelpreisträgers Nnimmo Bassey aus Nigeria, Vorsitzender der internationalen Umweltorganisation Friends of the Earth (Freunde der Erde). Seinen Slogan „HOPP; HOPP, HOPP – AGRARFABRIKEN STOPP! riefen die Demonstranten in Sprechchören mit. Nach seiner Rede begrüßte er Elisabeth Schmelzer von der BUND Kreisgruppe Minden – Lübbecke. „Die Auswirkungen der europäischen Agrarpolitik seien für die Entwicklungsländer verheerend, sagte er, der weltweite Protest der Zivilbevölkerung gegen Gentechnik, Agrarfabriken und Dumping-Exporte für die Ernährungssicherheit der Welt dringend notwendig,“ so Bassey. Für das informative Gespräch und die spontane Interview Zusage bedankte sich Elisabeth Schmelzer vom BUND Minden – Lübbecke bei Nnimmo Bassey mit dem Abschlusssatz: „Nichts ist alternativlos für Mutbürger !“
Hubert Weiger, Vorsitzender des Bundesverbandes ließ es sich auch nicht nehmen, die Kreisgruppe Minden – Lübbecke zu begrüßen und ein Gespräch mit verschiedenen Mitgliedern zu führen. Die Rückfahrt wurde zu einem Event durch Soni Suette. Mit ihrer Stimme und Texten verzauberte die Opern- und Musicalsolistin die Fahrgäste.