Zum Fest der Oberen Altstadt am Samstag, 29. Juni, sind die Türen der historischen Mindener Museumszeile bei freiem Eintritt geöffnet. Besucherinnen und Besucher können zwischen 12.00 und 18:00 Uhr die denkmalgeschützte Museumszeile und gleich drei Sonderausstellungen erkunden. Die Präsentation „Galgen, Rad und Scheiterhaufen. Orte des Grauens“ beleuchtet das Thema Richtstätten aus archäologischen, anthropologischen, historischen und volkskundlichen Blickwinkeln. Neben den üblichen historischen Exponaten auch aus unserer Region werden ausgegrabene Skelettreste Hingerichteter gezeigt (Mindestalter 12 Jahre!). Daneben können Interessierte die Ausstellungen „Vergessene Rekorde – jüdische AthletInnen vor und nach 1933“ und „Zeitenwende. Aspekte der westfälischen Fotografie im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert“ besuchen. Die Fotoausstellung „Zeitenwende“ zeigt eine Auswahl von 40 Bildern, darunter Porträts, Motive vom Leben auf dem Land sowie Aufnahmen von Gebäuden. Im Mittelpunkt stehen Westfalens Abschied von der Vergangenheit und der Beginn der Moderne, wie er sich um 1900 vollzog und damals von neugierigen Kameras aufgezeichnet wurde. Die Ausstellung „Vergessene Rekorde“ erzählt aus verschiedenen Perspektiven die vergessenen Lebensgeschichten jüdischer SportlerInnen vor und nach 1933. Im Zentrum der Präsentation stehen neben drei Biografien jüdischer Ausnahmetalente viele andere jüdische AthletInnen, die vor 1933 den deutschen Sport an führender Stelle mit gestalteten und prägten. Sie wurden 1933 von ihren Vereinen ausgeschlossen und traten oft jüdischen Sportvereinen bei, die ihrerseits ihr Fortbestehen nur den Olympischen Spielen 1936 in Berlin verdankten.
Aus Anlass des Altstadtfestes findet um 12:30 eine Hausführung und um 17:00 Uhr eine Führung durch die Sonderausstellung „Galgen, Rad und Scheiterhaufen für einen vergünstigten Preis von 1,- € pro Erwachsenem statt. Weitere Informationen gibt es unter www.mindenermuseum.de.