Eröffnung der Auschwitz-Ausstellung

Petershagen: Es geht um die Geschichte und Funktion des größten Tötungslagers, das die Geschichte der Menschheit je hervorgebracht hat!

Die Arbeitsgemeinschaft Alte Synagoge Petershagen eröffnete mit Unterstützung der Stadt Petershagen am Donnerstag, dem 27. Januar, eine Ausstellung zum Thema „Auschwitz – Ein deutsches Konzentrationslager“. Im Mittelpunkt stehen 20 Informationstafeln. Die Ausstellung ist  von der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Schüler des evangelischen Jugendzentrums Hannover   erarbeitet worden. Zuletzt wurden die Exponate vor zwei Jahren in der ehemaligen Synagoge in Stadthagen gezeigt.

Für die Organisation und Koordination in Petershagen ist AG-Vorstandsmitglied Wolfgang Battermann zuständig. Unterstützt wurde er auf Stadthäger Seite von Andreas Kraus, der dem dortigen Förderverein angehört. Bei der Eröffnung verlas eine Schüler-Lehrer-Gruppe des  Gymnasiums sehr persönliche, teilweise erschütternde Texte zu den Tafeln. Der Kantor der jüdischen Kultusgemeinde Minden sprach ein ergreifendes Gebet. Es folgte eine Rede der stellvertretenden Bürgermeisterin Helga Berg zum Tag der Befreiung von Auschwitz und der eigenen Erfahrung mit ihren Schülern und deren Fragen nach Ursachen und Schuld. Eckhard Hagemeier, Vorsitzender der AG, ging auf die Ermordung Petershäger Juden in Auschwitz ein und stellte besonders das Schicksal der Familie Oppenheim heraus. Ein Rundgang durch die Ausstellung schloss sich an. Zentraler Punkt ist eine Auschwitz-Filmpräsentation mit Berichten von Auschwitz-Überlebenden, die Wolfgang Battermann vorbereitet hat.

Ausschwitz Ausstellung Petershagen

Am 27. Januar 1945 wurde das Konzentrations- und Vernichtungslager von der Roten Armee befreit. Nach einem Beschluss des deutschen Bundestages ist dieser Jahrestag seit 1996 offizieller Gedenktag für die Opfer des nationalsozialistischen Regimes. In Auschwitz wurden auch jüdische Einwohner aus Petershagen ermordet. Auf den Bild- und Texttafeln wird die Geschichte des Tötungslagers dargestellt und erläutert. Bereits im Jahr 1933 wurden zahlreiche Konzentrationslager für politische Gegner der Nationalsozialisten im damaligen deutschen Reichsgebiet errichtet. Nach dem Überfall auf Polen entstand Ende 1939 der Plan für ein Konzentrationslager in der Nähe der polnischen Kleinstadt Oswiecim bei Krakau. Die geografische Lage des Ortes in einer Flussgabelung hatte die Abriegelung von der Außenwelt zur Folge. Dazu kamen die Eisenbahnverbindungen in alle Richtungen und alte vorhandene Kasernengebäude. Am 20. Januar 1940 erreichte ein Transport mit 30 Kriminellen aus dem KZ Sachsenhausen das Lager. Diese Personen sollten als zukünftige Funktionshäftlinge (Capos) eingesetzt werden. Am 14. Juni 1940 traf der erste Transport mit 728 Polen aus dem Gefängnis Tarnow in Auschwitz ein. Wenige Tage später wurde die in der Umgebung wohnende polnische Bevölkerung ausgesiedelt. Bei einer Inspektion im März 1941 erteilte Himmler dem Auschwitz-Kommandanten Höss den Befehl, das Lager für 30 000 Häftlinge auszubauen und ein neues Lager im Bereich Birkenau (Brzezinka) für 100 000 Kriegsgefangene zu errichten. Im Oktober 1941 begann der Bau des Lagers Auschwitz II.

In der Ausstellung sind schreckliche Einzelheiten über Misshandlung, Sklavenarbeit, Gastod und Vernichtungsaktionen zu erfahren. Gezeigt werden auch die Gebäude, in denen die Menschen untergebracht waren. Als Beispiel wird Block II mit 1193 Häftlingen im Jahr 1943 genannt. Sie mussten sich 234 dreistöckige Pritschen mit 702 Strohsäcken teilen. Ein weiteres Thema ist die Klassifizierung der Insassen mit Häftlingswinkeln. Diese Zeichen aus Stoff mussten auf die Kleidung genäht werden. Im Januar 1945 wurden die noch marschfähigen Häftlinge nach Westen evakuiert. Zurück blieben 5000 Menschen bis zu ihrer Befreiung am 27. Januar 1945.

Die Ausstellung ist selbst erklärend. Der Besuch eignet sich ab dem 14. Lebensjahr bzw. ab der achten Schulklasse. Die Ausstellung ist bis zum 17. Februar geöffnet.

 

Öffnungszeiten:

Dienstag bis Freitag 12 – 20 Uhr

Donnerstag von 15 – 17 Uhr geschlossen

Samstag und Sonntag 16 – 20 Uhr

und im Rahmen der Öffnungszeiten der Gaststätte

Weitere Besuchstermine können mit Wolfgang Battermann, Tel. 05707/1378, und dem Kulturbeauftragten der Stadt Petershagen, Joachim Flintzak, Tel.: 05702/822163, vereinbart werden. Der Eintritt ist frei

 

Auschwitz – Ein deutsches Konzentrationslager

Geschichte und Funktion des größten Tötungslagers, das die Geschichte der Menschheit je hervorgebracht hat!

Veranstalter: AG Alte Synagoge Petershagen e.V.

Im Alten Amtsgericht Petershagen