Einwohnerstatistik 2018: Minden bleibt knapp unter 84.000

Minden. Bereits im zweiten Jahr bleibt Mindens Einwohnerzahl stabil. „Nach 2017 ist auch Ende 2018 wieder nicht die 84.000er-Marke geknackt worden“, berichtet Daniel Schollmeyer, neuer Leiter des Bereiches Bürgerdienste. Genau 83.963 Menschen wohnten zum Stichtag 31. Dezember 2018 in Minden. Das sind drei mehr als Ende 2017 (83.960). 82.982 hatten Ende Dezember 2018 ihren Hautwohnsitz in der Weserstadt und 981 einen Nebenwohnsitz. Nach deutlichen Zuzügen in den Jahren 2016 und 2015 habe sich die Einwohnerzahl nun auf knapp 84.000 eingependelt, so Schollmeyer, der für das Melderegister verantwortlich ist.

Nach wie vor ist aber viel Bewegung in der Bevölkerung. So zogen 2018 innerstädtisch 5.080 Einwohner*innen um. Aus anderen Städten und Gemeinden zogen 4.400 Menschen (Haupt- und Nebenwohnung) nach Minden, 4.610 verließen die Stadt. Negativ zu Buche schlägt auch die Gegenüberstellung der Geburten und Sterbefälle zu Buche: 743 Mindener erblickten 2018 (2017: 754) das Licht der Welt, 965 starben im vergangenen Jahr. „Das entspricht dem Trend der vergangenen Jahre. Auch bundesweit sterben statistisch gesehen mehr Menschen, als geboren werden“, wissen Ralf Wilkening und Sarah Stockmann von der Statistikstelle der Stadt Minden.

Zum Stichtag 31. Dezember 2017 wohnten in Minden 83.960 Menschen. Bereinigt waren es laut Statistik am 1. Januar 84.395 Menschen. Das Bürgerbüro hat dafür eine Erklärung: „Zum Stichtag 31. Dezember sind noch nicht alle neu gemeldeten Einwohner*innen erfasst, viele erklären erst nachträglich ihren Umzug zum 1. Januar. Und längst nicht alle Geburten aus der zweiten Dezemberhälfte sind dann schon beurkundet. Das dauert in der Regel zwei bis drei Wochen oder auch länger. Gleiches gilt für die Sterbefälle“, weiß Daniel Schollmeyer. So ergibt sich jedes Jahr eine Differenz zwischen der Ende des Vorjahres ermittelten Einwohnerzahl und der bereinigten Zahl zum Anfang des neuen Jahres.

Bezogen auf die Ortsteile hat nur knapp die Hälfte der 19 Mindener Stadtbezirke 2018 Einwohner*innen hinzugewonnen. „Das gesamte Saldo berechnet sich auf die Zuzüge und Wegzüge, die Geburten und Sterbefälle“, erläutern die Statistik-Fachleute Ralf Wilkening und Sarah Stockmann. Eine positive Bilanz gibt es für Bärenkämpen (+65), Dützen (+52), Todtenhausen (+36) und das Rechte Weserufer (+32). Leichte Zuwächse – von unter 30 Einwohner*innen – hatten auch Dankersen, Bölhorst, Leteln/Aminghausen, Minderheide und Stemmer.

Die meisten Einwohner*innen verloren hat 2018 der Stadtbezirk Rodenbeck (-193), gefolgt von der Nordstadt (-145), Königstor (-121) und Haddenhausen (-108). Die übrigen Stadtbezirke haben im zwei- beziehungsweise einstelligen Bereich Einwohner*innen verloren: Das sind: Meißen, Innenstadt, Hahlen, Päpinghausen, Häverstädt und Kutenhausen.

Der bevölkerungsreichste Stadtteil ist nach wie vor die Innenstadt (10.853), gefolgt vom Stadtbezirk Königstor mit 8.916, und Rodenbeck mit 8.869 sowie Nordstadt mit 7.158 und Bärenkämpen mit 7.003 Einwohner*innen. Den geringsten Bevölkerungsstand mit 367 Personen verzeichnet weiter der Ortsteil Päpinghausen, der im Vergleich zum Vorjahr auch noch 16 Einwohner*innen verloren hat.

Aktuell leben 9.834 (Vorjahr: 9.398) Menschen mit einer anderen Staatsbürgerschaft als Deutsch in Minden. Das sind 11,7 Prozent – berechnet auf die Hauptwohnsitze. 121 Nationen sind in der Stadt vertreten. Die größte Gruppe sind mit Abstand die Menschen aus Syrien (2.071), von denen viele freiwillig nach Minden gezogen sind und aber auch als Asylbewerber*in zugewiesen wurden, so Daniel Schollmeyer. Die am zweithäufigsten vertretene, ausländische Staatsbürgerschaft ist die des Irak (804 Menschen), gefolgt von Polen (656), der Türkei (557), Italien (480), Portugal (346) und der Russischen Föderation (370).

Auch 83 staatenlose Menschen sind dabei, die als eigene „Staatsbürgerschaft“ wie die ungeklärten Fälle (111) geführt werden. „Die Staatenlosen sind meist Personen, die von ihrem Herkunftsland als Bürger*in nicht anerkannt werden und die von dort keine Papiere erhalten“, erläutert Schollmeyer. Die „Ungeklärten“ seien Fälle in der Bearbeitung, wo derzeit keine eindeutige Staatsangehörigkeit nachgewiesen werden könne und mehrere Länder in Frage kämen.

Gruppe der über 90-Jährigen wächst weiter

In der Einwohnerstatistik der Stadt Minden wird jedes Jahr auch die Altersstruktur ausgewertet. Hier zeigt sich: Die meisten Mindener sind zwischen 49 und 59 Jahre alt. Pro Jahrgang gibt es hier mehr als 1.200 Bürger*innen und Bürger. Die Spitze hält der Jahrgang 1963 mit 1.377 Frauen und Männern. Im Mindener Lebensbaum gibt es aber eine weitere „Ausbuchtung“: So sind auch die Jahrgänge 1991 bis 1985 – Ausnahme 1989 mit 997 – mit mehr als 1.000 Personen außergewöhnlich stark vertreten, erläutert Sarah Stockmann. Diese Einwohner*innen sind jetzt zwischen 27 und 33 Jahre alt.

Das aktuelle Durchschnittsalter in Minden liegt bei 43,7 Jahren. Damit ist es leicht niedriger als das bundesweite Durchschnittsalter, das laut Statistischem Bundesamt 44,4 Jahre beträgt (Stand: 31.12.2017). Weitere Infos hier: https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesellschaftStaat/Bevoelkerung/Bevoelkerungsstand/Tabellen/Durchschnittsalter_Zensus.html

Obwohl es insgesamt mehr Frauen als Männer in der Stadt Minden gibt (+1.192) sei es interessant zu sehen, dass fast alle Jahrgänge von 2018 bis 1977 (Ausnahmen 2018 und 2014, 2012, 1982) einen männlichen Überhang haben. Erst bei den ab 42-Jährigen kippt dieser Vergleich, aber auch nicht in allen Jahrgängen, so Ralf Wilkening. Durchgängig mehr Frauen gibt es in Minden – mit einer Ausnahme im Jahrgang 1958 – von Jahrgang 1965 abwärts, also ab einem Alter von 53 Jahren. Das hat sich im Vergleich zu 2017 deutlich verändert. Hier waren erst es die ab 60-Jährigen und älter, die mehr Frauen als Männer in ihren Jahrgängen hatten.

Eine Frau ist die älteste Mitbürgerin der Stadt. Sie wurde 2018 104 Jahre alt. Ganze 18 Einwohner*innen – plus drei im Vergleich zu 2017 – sind 100 Jahre oder älter, 194 Menschen (2017: 174) sind zwischen 95 und 99 Jahre alt. Eine deutliche Steigerung gibt es dann bei den 90- bis 94-Jährigen: 765 Frauen und Männer (2017: 775) haben dieses gesegnete Alter erreicht. „Das werden in kommenden Jahren vermutlich deutlich mehr werden“, prognostiziert Sarah Stockmann. Denn allein 256 Mindener konnten im vergangenen Jahr ihren 89. und 297 ihren 88. Geburtstag feiern.

Frauen leben im Durchschnitt länger – das ist bekannt und auch in Minden so. Aber: Insgesamt werden jedoch seit Jahrzehnten immer mehr Jungen als Mädchen geboren – ein Phänomen, das sich über die gesamte Welt und somit auch über die Bundesrepublik Deutschland erstreckt – hier im durchschnittlichen Verhältnis von 51 zu 49 Prozent. Eine plausible Erklärung dafür sei aus den Melderegisterdaten nicht ersichtlich.

Minden fällt hier 2018 aus dem Rahmen, denn im vergangen Jahr wurden 366 neue männliche und 377 neue weibliche Einwohner*innen gemeldet. Bei den im Mindener Standesamt beurkundeten Geburten – die meisten Babys davon kommen im Johannes Wesling Klinikum zur Welt – stimmt das bundesweite Verhältnis wieder. Hier gab es 1.988 Neugeborene zum Stichtag 31. Dezember 2018. Erneut kamen mehr Jungen (1027) als Mädchen (961) in Minden zur Welt.

Statistiken: (© Bürgerbüro/Statistikstelle der Stadt Minden)

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