Der lange Schatten von 1933

„Der lange Schatten von 1933 – NS-Herrschaft und das Ende der Demokratie“ – Veranstaltungsreihe von Landeshauptstadt und Region Hannover.

Mit einem umfangreichen Veranstaltungsprogramm unter dem Titel „Der lange Schatten von 1933 – NS-Herrschaft und das Ende der Demokratie“ erinnern die Landeshauptstadt Hannover und die Region Hannover im Laufe dieses Jahres an das Katastrophenjahr der deutschen Geschichte. Information und kritische Aufklärung über die Ereignisse vor 80 Jahren werden die systematische Ausgrenzung, Verfolgung und Ermordung von Bevölkerungsgruppen und die Ausschaltung der Demokratie in der Vergangenheit historisch beleuchten.

 

„Wir wollen mit dieser Veranstaltungsreihe aufklären und vor allem mit jungen Menschen ins Gespräch kommen, damit sie in der Lage sind, Verantwortung zu übernehmen und Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und antidemokratischen Tendenzen entschieden entgegenzutreten“, betonten Regionspräsident Hauke Jagau und Marlis Drevermann, Kultur- und Schuldezernentin der Landeshauptstadt Hannover, heute (15. Januar) bei der Vorstellung des Programms.

 

In Vorträgen, Diskussionen und Lesungen geht es um den Niedergang der Weimarer Republik und die nationalsozialistische Machteroberung, um deutsche Erinnerungskulturen, den Weg vom Reichstagsbrand zur Diktatur, die vergebliche Verteidigung der Demokratie des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold, den sogenannten Judenboykott und die Verdrängung aus dem Berufsleben, die Bücherverbrennungen, das Verbot der Glaubensgemeinschaft der Zeugen Jehovas, die Frage nach dem Widerstand gegen den Nationalsozialismus, die Erinnerung an die Ausgrenzung der jüdischen BürgerInnen, um jüdisches Leben in der bürgerlichen Gesellschaft im Schatten des Antisemitismus und die Verfolgung homosexueller Männer in Niedersachsen in der NS-Zeit. Die Veranstaltungen sind öffentlich und finden an verschiedenen Standorten im Stadtgebiet statt: im Haus der Region und im Neuen Rathaus, im Kultur- und Gemeindezentrum Etz Chaim der Liberalen Jüdischen Gemeinde Hannover, im Lichthof der Leibniz Universität Hannover, an der Geibelbastion am Maschsee und im Clubraum der HuK Hannover (Ökumenische Gemeinschaft Homosexuelle und Kirche Hannover e.V.).

 

Das Jahresprogramm beginnt mit zwei Veranstaltungen für geladene Gäste: Am 22. Januar (Dienstag) ist in einer Sondervorführung eine Dokumentation über den hannoverschen Boxer Johann „Rukeli“ Trollmann im Kino im Künstlerhaus zu sehen und am 25. Januar (Freitag) gibt Coco Schumann ein Jazz-Konzert in der Villa Seligmann der Siegmund Seligmann-Stiftung. Beide Veranstaltungen sind wegen der begrenzten Anzahl der Plätze nicht öffentlich.

 

Die Abschlussveranstaltung am 28. November im Haus der Region wird noch einmal in einer Podiumsdiskussion den titelgebenden langen Schatten von 1933 aufgreifen und Bezüge zur Gegenwart herstellen. Es wird darum gehen, welche Aspekte des geschichtlichen Wissens sich für eine Erziehung zu Demokratie und gesellschaftlicher Akzeptanz von Vielfalt nutzen lassen und welche politischen Entwicklungen in der Mitte der Gesellschaft einen Rechtsruck begünstigen oder verhindern können.

 

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