Minden. Zur Auftaktveranstaltung des Bundesprogramms „Demokratie leben! Aktiv gegen Rechtsextremismus, Gewalt und Menschenfeindlichkeit“ lud die Stadt Minden gemeinsam mit dem Verein „Minden – für Demokratie und Vielfalt e.V.“ zahlreiche zivilgesellschaftliche Akteure, entsprechende Einrichtungen und Verantwortliche aus Politik und Verwaltung in den Großen Rathaussaal ein.
Über fünfzig Teilnehmerinnen und Teilnehmer folgten der Einladung und beteiligten sich an der ersten „Demokratiekonferenz“ in Minden. Diese begrifflich und inhaltlich vom Bundesprogramm vorgegebene Veranstaltungsform hat zum Ziel, mit möglichst vielen Akteuren unterschiedlicher fachlicher Herkunft gemeinsam den Stand, die Ziele und die Ausrichtung der Arbeit des Lokalen Aktionsplans zu reflektieren und neu zu bestimmen. Demokratiekonferenzen sollen über die fünfjährige Dauer der Bundesförderung zweimal jährlich stattfinden.
In vier thematisch unterschiedlichen Arbeitsgruppen wurde nach der Begrüßung und Eröffnung der Veranstaltung durch Karl-Heinz Ochs, Koordinator des Lokalen Aktionsplans, und einem anschließenden Impulsreferat durch Bürgermeister Michael Buhre konstruktiv gearbeitet. Dabei war Gelegenheit, sowohl bereits Erreichtes zu reflektieren, als auch qualitative Aspekte der Arbeit zu erörtern, Problemlagen aufzuzeigen und in der Gruppe zu sammeln, für welche Zielgruppen der jeweilige Themenbereich wichtig ist. „Ich bin nicht überrascht, aber beeindruckt von der Ernsthaftigkeit und Konzentration der Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei der Arbeit in den Arbeitsgruppen. Das ist sicherlich auch mit ein Verdienst der gut vorbereiteten Moderatorin und Moderatoren. Wie es aussieht, können wir uns auf ein sehr gutes Handlungskonzept freuen“, betont Karl-Heinz Ochs.
Die Themen der Arbeitsgruppen erstreckten sich dabei über Fragen der Bewusstseinsbildung und Impulsgebung über die erforderlichen Unterstützungsformen im Bildungssystem und die Begegnungsmöglichkeiten der Menschen in den Stadtteilen bis hin zur Betrachtung, wie eine nachhaltige Netzwerkarbeit gelingen kann. Die Resonanz der Teilnehmer war durchweg positiv, die Arbeit in den Gruppen wurde als anregend und effektiv empfunden, neue Kooperationen konnten angeregt und geschlossen werden.
Die Ergebnisse der ersten Demokratiekonferenz werden in einem Handlungskonzept zusammengefasst. Dieses soll künftig als Entscheidungsgrundlage dienen, wenn der zuständige Begleitausschuss über vorliegende Projektanträge berät. Außerdem erhält das Konzept nach Vorgabe des Bundesprogramms die Bestätigung durch die Stadtverordnetenversammlung und wird jährlich fortgeschrieben. Bereits im Herbst 2015 wird die Stadt Minden gemeinsam mit dem Verein „Minden – für Demokratie und Vielfalt e.V.“ zu einer weiteren Demokratiekonferenz einladen.
Im Rahmen des am 1. Januar 2015 neu gestarteten Bundesprogramms erhält die Stadt Minden, wie bereits im Vorgängerprogramm „TOLERANZ FÖRDERN – KOMPETENZ STÄRKEN“ in den Jahren 2011 bis 2014, Fördermittel für die Arbeit GEGEN Rechtsextremismus und Rassismus und FÜR eine tolerante, auf ein demokratisches Miteinander ausgerichtete Stadtgesellschaft. Das neue Programm ist jedoch stärker als der Vorgänger auf die strategische Ausrichtung der Arbeit fokussiert.