Der neue RegioPort Weser nimmt Gestalt an. Schon Ende 2014 soll das erste Containerschiff dort abgefertigt werden.
Der neue Hafen, der das alte Containerterminal Nähe der Karlstraße ersetzen soll, entsteht zwischen Berenbusch und Cammer in einem Areal, das in direkter Nachbarschaft zum alten Schütt- und Stückguthafen Bückeburg-Berenbusch liegt. Hier, an den Stadtgrenzen von Minden und Bückeburg, wird auf circa 15 Hektar im ersten Bauabschnitt der Containerhafen fertiggestellt. In Bauabschnitt zwei und drei soll dann das Gelände weiter erschlossen werden und auf circa 8 Hektar ein neues Gewerbegebiet entstehen.
Neubau zwischen Niedersachen und Nordrhein-Westfalen
Für den Vorhabenträger, die Mindener Hafen GmbH, ist das ungenutzte Gelände zwischen Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen der richtige Ort für den Neubau. Da der neue Hafen trimodal, also von drei Verkehrswegen erreichbar sein soll, ist dieser Standort laut Planungsbüro optimal. Die B 482 und die Bahnstrecke Minden-Nienburg bieten eine optimale Anbindung an die weiteren Transportmöglichkeiten Straße und Bahn. Dafür soll ein neues Gleis zum Hafen gebaut werden und eine neue Brücke das Gelände direkt mit der B 482 verbinden.
Alter Hafen an der Grenze seiner Möglichkeiten
Die Gründe, die für einen Hafenneubau sprechen sind vielfältig: Der alte Hafen stößt mit seinen 3,3 Hektar an die Kapazitätsgrenzen. Darüber hinaus ist der alte Industriehafen mit nur einem Terminal ohne Krananlage nicht mehr ausreichend für die Transportanforderungen des 21. Jahrhunderts gerüstet. Der Hafen besitzt keine direkte Anbindung an Weser und Mittellandkanal. So kann er von keinem neuen Großmotorgüterschiff angefahren werden. Die Oberschleuse, die den Hafen an den Mittellandkanal und die Unterschleuse, die den Hafen an die Weser anbindet, haben nicht mehr die erforderliche Größe, um diese bis zu 110 Meter langen Schiffe aufzunehmen. Einzig die älteren Europaschiffe mit einer Gesamtlänge von 80 Metern, können den alten Industriehafen noch anfahren.
Stärkung des Wirtschaftsstandortes Minden
Mit dem Umbau der Schachtschleuse und dem RegioPort Weser soll nun Minden auch von Großmotorgüterschiffe angelaufen werden können. Die höhere Ladekapazität der Schiffe setzt eine größere Lagerkapazität des Hafens voraus. Dadurch ergibt sich zwar ein gesteigerter Platzbedarf, aber da Ware, wenn sie ruht nur Geld kostet anstatt welches einzubringen, ist der zentraler Faktor die Trimodalität des RegioPorts: So können Waren ohne großen Zeitverlust auf die Straße oder auf die Schiene gebracht werden und umgekehrt. Dies soll den Wirtschaftsstandort Minden noch attraktiver werden lassen. Auch werden neue Arbeitsplätze durch den neuen Hafen und das angrenzende Gewerbegebiet geschaffen. Nicht zuletzt soll der Hafen die heimische Wirtschaft sichern und so langfristig Arbeitsplätze erhalten.
Es regt sich Widerstand
Es ist eine ganze Menge, die der neue RegioPort der Region bringen soll. Vieles liest sich schön und richtig aber letztlich sind es doch alles nur Prognosen, die sich in der Realität erst beweisen müssen. Leider kann erst gesehen werden, ob das Ziel erreicht oder verfehlt wurde, wenn der Bau steht und in Betrieb ist. Nicht nur in Minden sind gerade bei Bauprojekten in den letzten Jahren durch Fehlplanung und Misswirtschaft, viele Millionen Euro versenkt worden. Kein Wunder also, dass sich auch gegen den neuen Hafen Widerstand in der Bevölkerung regt. Die Bürgerinitiative Containerhafen e.V. (BiCon) spricht sich vehement gegen den Bau des RegioPort Weser aus. Für sie ist der geplante Neubau ein Millionengrab, das keiner nachvollziehbaren Bedarfsanalyse folgt. Ein neuer Containerhafen sei schlicht zu groß, zu teuer und auch noch am falschen Standort geplant. Viele Gegner des Projekts sehen auch die Natur und ihre Ruhe gefährdet. Wenigstens in Bezug auf die Umwelt sind die Sorgen und Zweifel der Protestierenden unbegründet. So will der Vorhabenträger durch vorbildlichen Immissionsschutz für Lärm und Licht und die Renaturierung der Bückeburger Aue dafür sorgen, dass die Lebensqualität der Menschen in der Region nicht unter dem neuen Containerhafen leidet. Selbst den Wanderern und Radfahrern wird entgegengekommen. Da der alte Rad- und Wanderweg, der momentan noch direkt am Mittellandkanal verläuft, ab 2014 nicht durch das Containerterminal führen kann, wird er malerisch um den neuen RegioPort Weser herumgeführt werden.
Siehe auch: Pressemitteilung der Stadt Minden
Bildquelle: Pressestelle Stadt Minden