Minden. Als „eine Stadt im Aufbruch“ bezeichnete Bürgermeister Michael Buhre Minden in seiner Begrüßung zum Parlamentarischen Abend 2013 am vergangenen Freitag (11. Januar) im Großen Rathaussaal. Vor rund 350 Gästen blickte Buhre zurück in das Jahr 2012 und beleuchtete die Projekte für 2013. „Es ist im vergangenen Jahr viel geschafft worden“, resümierte der Bürgermeister. Als Beispiele nannte er die Neugestaltung des ZOB, die Kanalsanierung in der Bäckerstraße, die Neueröffnung des Mindener Museums, die Sicherung der Finanzierung für die Nordwestdeutsche Philharmonie, die Neugründung der Stadtwerke, die fortgeschrittenen Planungen für den RegioPort und den Lokalen Aktionsplan mit den Projekten gegen Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus im ausgezeichneten „Ort der Vielfalt“.
Maßstäbe habe 2012 ohne Zweifel das Projekt Quartiersentwicklung Wesertor gesetzt – im Städtebau und in der Partizipation von Bürgerinnen und Bürgern, hob Buhre hervor. Die Planungswerkstätten hätten „tolle Ideen und wertvolle Anstöße für die Entwicklung der Innenstadt“ hervorgebracht. Der Mindener Beteiligungsprozess und seine Ergebnisse werden inzwischen im Städtebauministerium und in der Handelsszene als Modell gehandelt. Auch in 2013 werde die Entwicklung des Wesertor-Quartiers in enger Zusammenarbeit mit der Bürgerschaft fortgesetzt. Als weitere große Projekte stehen die Neugestaltung der Fußgängerzone bis 2016, der Ausbau des Bildungsangebotes, die Neubauten von zwei Kindergärten, der weitere Internet-Breitbandausbau und die nächsten Community-Dance-Veranstaltungen auf der Agenda.
In der Überleitung zur Auszeichnung der Preisträger 2012 für bürgerschaftliches und freiwilliges Engagement, die seit 2001 verliehen wird, stellte der Bürgermeister die offene Frage „Was wären wir ohne dieses Engagement?“ an alle Anwesenden. Er lieferte die Antwort gleich mit: „Deutlich ärmer und zwar alle“.
Dass sich sehr viele Menschen vielfältig in Minden engagieren, wurde einmal mehr an den eingereichten 15 Vorschlägen für den städtischen Preis 2012 deutlich. Dieser wurde erneut doppelt vergeben: an eine Einzelperson und an eine Gruppe. Die Urkunde, einen Blumenstrauß und das Preisgeld in Höhe von je 500 Euro durften Amal Hamdan und die aktiven Helfer/innen des Fördervereins Sommerbad entgegennehmen.
Amal Hamdan setzt sich seit Jahren für die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund – im Schwerpunkt für Frauen muslimischen Glaubens – ein. Unter anderem arbeitet sie im Integrationsrat mit, für den die Mindenerin zugleich als beratendes Mitglied im Sozialausschuss sowie im Frauen- und Gleichstellungsausschuss tätig ist. Außerdem hilft die Preisträgerin, die Mutter von fünf Kindern ist, bei Behördengängen und arbeitet als Sozialpatin an der Verbesserung der Lebenssituation alleinerziehender Frauen und ihrer Kinder. Auch ist Amal Hamdan Leiterin einer Selbsthilfegruppe für Migrantinnen aus verschiedenen Ländern. „Man kann nur den Hut vor Ihnen ziehen“, sagte der Bürgermeister in seiner Laudatio an die gerührte Preisträgerin gerichtet.
Die schon mehrfach vorgeschlagenen Helfer/innen des Fördervereins Sommerbad freuten sich sichtlich über den Preis als ausgezeichnete Gruppe. Jubel setzte ein, als Bürgermeister Buhre den zweiten Preisträger 2012 bekanntgab. „Die Stadt und wir sind endlich Freunde“, fasste die langjährige Vorsitzende des Fördervereins, Katrin Kosiek, glücklich in ihrer kurzen Dankesrede zusammen.
Die rund 40 Helfer/innen sind in der Vorbereitung der Saison aktiv, indem sie Laub harken, das Becken reinigen, den Vorverkauf der Saisonkarten anbieten und versuchen, das Bad aus dem Winterschlaf zu erwecken (Streichen, Pflege der Grünanlagen u.a.). Während der Saison stellt der Förderverein das Kassenpersonal, die Helfer im Süßwarenkiosk und in der Gastronomie. Außerdem wird die Frühaufsicht im Schwimmbetrieb übernommen und im Tagesbetrieb werden die Fachangestellten durch freiwillige Helfer/innen bei der Badeaufsicht unterstützt. Auch werden verschiedene Veranstaltungen organisiert und Schwimmkurse angeboten. Verschiedene Schulen und Vereine sind Kooperationspartner des Fördervereins.
Für die musikalische Untermalung des Abends sorgte das „Maria Stocka Trio“. Die Bewirtung hatte das Bürgerzentrum BÜZ übernommen.
Bildquellennachweis: Pressestelle Stadt Minden