Bielefeld (bi). In Nordrhein-Westfalen gab es im vergangenen Oktober den ersten Ausbrauch der Blauzungenkrankheit in Kleve, seitdem wurden in NRW bislang knapp 400 bestätigte Infektionen mit dem Virus registriert.
Nun ist auch Bielefeld betroffen: In einem kleinen Schafbestand und einem größeren Milchviehbetrieb wurde am Freitag, 19. Juli, der Erreger der Blauzungenkrankheit mit dem Serotyp 3 nachgewiesen. Ein weiterer Verdachtsfall bei einem Schaf wird gerade abgeklärt.
Die anzeigepflichtige Tierseuche wird durch das Bluetongue-Virus (BTV) verursacht und durch infizierte Stechmücken (Gnitzen) von Tier zu Tier übertragen. Empfänglich für die Krankheit sind Haus- und Wildwiederkäuer (etwa Rinder, Schafe, Ziegen), Kameliden und Neuweltkameliden. Schwere Verlaufsformen führen zu Leistungsabfällen und insbesondere bei Schafen auch zu hohen Sterblichkeitsraten.
Für den Menschen ist die Krankheit ungefährlich.
Besonders in der warmen Jahreszeit kommt es zur vermehrten Ausbreitung der Tierseuche, deshalb wird aktuell erwartet, dass sich BTV-3 über die derzeit betroffenen Gebiete hinaus ausbreiten wird.
Auf Grundlage der BTV-3-Impfgestattungs-Verordnung ist die Impfung gegen den Serotyp 3 des Erregers der Blauzungenkrankheit mit drei Impfstoffen verschiedener Hersteller zulässig und wird von der Ständigen Impfkommission Veterinärmedizin (StIKo Vet) des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) uneingeschränkt empfohlen. Es bleibt jedoch eine freiwillige Impfung.
Der Verdacht auf BTV-3 ist unverzüglich dem hiesigen Veterinäramt zu melden. Die Tiere müssen von der Haustierpraxis getestet werden.
Weitere Informationen zur Blauzungenkrankheit und den Symptomen gibt es im Internet unter www.bielefeld.de/blauzungenkrankheit.