Als Kellner im Eiscafe

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Wenn man mit der Schule noch nicht fertig ist, Ferien hat und auch nicht so recht weiß, was beruflich so werden soll oder etwas Geld braucht, muss man mal einiges ausprobieren. Daher habe ich diesmal im Eiscafe an der Marienstraße in Minden vorgesprochen. Wollte doch wissen, wie das so ist, im Eiscafe zu arbeiten und wurde gleich der Assistent von Pasquale, einem ausgesprochen super Fachmann auf diesem Gebiet. Nett, nett und nochmals nett, dieser Mensch. Eben wie viele Italiener so sind. Denn Pasquale kommt ursprünglich aus dem Land der Urlaubsträume, aus Italien und hat immer ein Lächeln dabei. Egal wie voll der Laden ist, er hat den absoluten Überblick und wird nie unfreundlich.

 

Tja, das war nun mein Lehrer in Sachen Kellnern.

 

Ich sag euch, auf der einen Seite war das ganz schön Stress. Wenn der Laden voll ist, muss man sehen, dass man das Eis und die Getränke möglichst schnell und vor allem an den richtigen Platz bringt. Auf dem Rückweg nimmt man dann noch das gebrauchte Geschirr mit und ist fast nur am Rennen, denn alle wollen gleichzeitig und am Besten sofort ihre Bestellung erhalten. Bei der Bezahlung muss man rechnen können und möglichst gleich zur Stelle sein, wenn die Leute los wollen. Trotzdem bleibt ein guter Kellner immer freundlich, selbst wenn ein Gast mal nicht so weiß, wie man sich benimmt. Aber die meisten sind alle nett und freuen sich, wenn Pasquale sein charmantes Lächeln in den Raum wirft.

 

Auf der anderen Seite sind es die vielen Nettigkeiten und die Kollegen, die Spaß an dem Beruf machen. Wer hat das schon so gut wie Pasquale, der fast nur von netten Mädels umgeben ist. Da lacht das Herz und und er ist der Eisprinz aller Mädels. Er ist nämlich der einzige Mann in diesem Cafe. Die meisten Mädels sind hinter dem Tresen und in der Küche. Sie müssen die Bestellungen fertig machen, die die Kellner dann zu den Kunden bringen. Auch das ist nicht so einfach, denn man muss schon wissen, wie jeder Eisbecher aussieht und was alles darein gehört. Dann noch die vielen Getränke und das alles in Windeseile. In der Küche, wird das Geschirr gereinigt, werden Zutaten hergestellt und viele Gerichte vorbereitet. Alle sind nett zueinander und helfen sich, wo es nur geht. Das nennt man gutes Betriebsklima.

 

Nicht zu vergessen, der Chef. Ich glaube, davon hängt es ab, wie die Mitarbeiter sind. Und der Dieter, der Chef eben, ist auch super nett. Und Ahnung hat der auch. Der muss immer den Überblick behalten und letztlich auch alles können.Was man ja so nicht mitbekommt ist ja letztlich das Herz des Eiscafes. Das ist die Eisproduktion, die im Keller erfolgt. Da werden die vielen Eissorten hergestellt und daran arbeitet der Chef mit seiner Chefin persönlich. So funktioniert das Cafe wie eine große Maschine, alle Räder, die Mitarbeiter, greifen ineinander und es geht voran. Wenn dann Alles hinterher gut geklappt hat, hat sich das Ganze gelohnt und alle gehen zufrieden nach Hause und das kann schon ganz schön spät sein.

 

Das hat mich alles mächtig beeindruckt und bei meinen ersten Versuchen habe ich gemerkt, dass nicht alles so einfach ist, wie es aussieht. Trag mal eine Tasse Kaffee unfallfrei und schnell zu einem Gast. Und nicht nur einmal.

 

Pasquale hat mir da einige Tricks gezeigt. Ich durfte schon mal einige Kunden bedienen, die natürlich sehr erstaunt waren, dass ich es bin. Aber dann habe ich sie aufgeklärt, dass ein Elch die viele Hitze nicht gut erträgt und im Eiscafe sich so ab und zu mal etwas abkühlen kann. Vor allem, wenn ich mal in den Kühlraum gehe, um neues Eis nachzuholen.

 

Tja, aber im Winter ist dann nicht mehr so viel los und bei schlechtem Wetter auch nicht. Wenn man dann das ganze Jahr über einen Job braucht ist das nicht so gut, weil man nur Geld verdienen kann, wenn was los ist.

 

Wahrscheinlich muss ich mir einen Zweitjob für den Winter oder was ganz anderes suchen.
Ich könnte den Nikolaus fragen, der braucht ja immer Hilfskräfte für seinen Schlitten. Oder zu Weihnachten im Kaufhaus aushelfen.
Vielleicht könnte ich auch Schneemänner bauen für die Kinder, die das nicht mehr allein hinkriegen oder deren Väter nicht mehr wissen wie das geht oder keine Zeit mehr haben.

 

Ich werde mal Pasquale fragen.

 

Bis bald wieder.
Euer Bongo