Auf der Sommerakademie des globalisierungskritischen Netzwerks Attac trafen sich von Mittwoch bis Sonntag 650 Attac-Aktive und Interessierte aus ganz Deutschland um miteinander alternative Konzepte und Strategien zu denken. Zudem war auch die nun schon 12. Attac-Sommerakademie ein Ort zum Pläne schmieden für weitere Aktionen wie für eine gerechte Vermögensverteilung, eine wirksame Besteuerung von Konzernen und gegen das geplante Freihandelsabkommen zwischen der Europäischen Union und den USA.
„Obwohl der Neoliberalismus ideologisch abgewirtschaftet hat, hat er Prozesse in Gang gesetzt, die nach wie vor wirksam sind wie die Zulassung von riskanten Finanzinstrumenten oder das Setzen auf die Privatisierung der Daseinsvorsorge. Auch in der Krise wird nur mehr von der falschen Medizin verabreicht.“, sagte Thomas Eberhardt-Köster vom Attac-Koordinierungskreis. Trotz einiger Erfolge bleibe es eine Herausforderung, die Macht der Märkte weiter zurückzudrängen und Europa neu zu begründen.
Jutta Sundermann, ebenfalls Mitglied im Attac-Koordinierungskreis: „Während die Krisenpolitiker brutale Sparprogramme verordnen, blüht das Geschäft der Steueroasen. Attac wird in den kommenden Monaten verstärkt auf die Steuertrickserei der Konzerne hinweisen und fordert eine global gerechte Konzernbesteuerung. Es gibt längst Modelle für Konzernbilanzen, die das Spiel mit den Gewinnverschiebungen beenden würden. Wir werden den Druck auf die Bundesregierung und die Europäische Union erhöhen – die müssen endlich handeln.“
Eine Woche vor der Bundestagswahl legt das von Attac mitinitiierte Bündnis „Umfairteilen – Reichtum besteuern“ mit zwei großen Demonstrationen nach. Bei Protestaktionen in Bochum und Berlin am 14. September wird die künftige Regierung aufgefordert, große Vermögen zu besteuern und Steueroasen zu veröden um die Finanzierung des Gemeinwesens sicherzustellen.
Um Alternativen für Europa und den gemeinsamen Krisenprotest weiter voranzubringen, wird im kommenden Jahr die dritte Europäische Sommeruniversität von Attac zum ersten Mal nicht in Deutschland sondern in Paris stattfinden.
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