Minden. Gleich mehrere gute Nachrichten hatte Michael Groschek bei seinem Besuch im Mindener Containerhafen am vergangenen Mittwoch im Gepäck. Der Minister für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen ließ sich auf dem Raddampfer „Wappen von Minden“ über das Projekt RegioPort Weser informieren und kündigte im Anschluss an, dass bis zum Jahresende ein Hafenentwicklungskonzept für NRW erstellt wird. Hier werde Minden eine wichtige Rolle spielen und einen „Brückenkopf bilden“, so Groschek. Das Ministerium werde in der Sache noch auf die Weserstadt zukommen, was auf offene Ohren bei Bürgermeister Michael Buhre und dem Geschäftsführer der RegioPort Minden GmbH, Joachim Schmidt, stieß.
Der Minister wurde zu seinem rund einstündigen Besuch von der Mindener Landtagsabgeordneten Inge Howe und von Buhre begrüßt. Mit an Bord waren auch der Landtagsabgeordnete Ernst-Wilhelm Rahe, der Herforder Bundestagsabgeordnete Stefan Schwartze, Landrat Dr. Ralf Niermann, Vertreter des Landkreises Schaumburg und der Stadt Bückeburg, Mitglieder des Aufsichtsrates der Mindener Entwicklungs- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft (MEW) sowie der Verwaltungsvorstand und Verwaltungsmitarbeiter der Stadt Minden.
Der Termin wurde von Inge Howe initiiert, um dem Minister das Hafenprojekt vorzustellen. Sowohl Howe als auch Bürgermeister Michael Buhre strichen an den Bund gerichtet heraus, dass der weitere Mittelweserausbau, der für die Befahrung der Wasserstraße mit 110 Meter langen Großgütermotorschiffen erforderlich ist, sowie der Ausbau der Bahnstrecke zwischen Hannover und Minden auf der Trasse Minden-Haste-Seelze sehr wichtig sind, um die Region und die Hafenwirtschaft zu stärken. Minden biete die einzige Anbindung in NRW an die Nordseehäfen Bremerhaven, Bremen und Wilhelmshaven sowie zum Hafen Hamburg, so Howe. Zudem liefere der verstärkte Transport von Gütern über die Wasserstraßen einen entscheidenden Beitrag zum Klimaschutz.
Minister Michael Groschek betonte, dass die Wasserstraßen – im Gegensatz zu den Fernstraßen, die in Nordrhein-Westfalen sehr belastet seien, und der Schiene – derzeit noch viel Potenzial haben. Dieses wolle das Land mit einer gezielten Hafenentwicklung. Mit dem geplanten Konzept des Landes soll an den „richtigen Stellen das Wichtige gefördert werden“. Er sehe das trimodale Hafenprojekt in Minden, das länderübergreifend ist, als einen Meilenstein.
Neben einem neuen Containerterminal auf Mindener Gebiet soll auch der zur Stadt Bückeburg (Niedersachsen) gehörende Hafen Berenbusch am Mittellandkanal ausgebaut und modernisiert werden. Für das Projekt RegioPort Weser wurde ein Planungsverband gegründet, dem neben der Stadt Minden, der Kreis Minden-Lübbecke, die Stadt Bückeburg und der Landkreis Schaumburg angehören.
Bürgermeister Michael Buhre und Malte Wittebecker von der Geschäftsstelle des Planungsverbandes stellten Groschek den aktuellen Stand des Projektes vor. Danach soll im Jahr 2014 der erste Spatenstich erfolgen. Die Fertigstellung des ersten Teilbauabschnitts ist für Ende 2015 beziehungsweise Anfang 2016 vorgesehen. Der Bund hat Mitte Dezember 2012 für den ersten Teilbauabschnitt aus dem Programm „Kombinierter Verkehr“ eine Förderzusage über rund 16 Millionen Euro gegeben. Die Kosten für diesen Abschnitt belaufen sich, so Geschäftsführer Joachim Schmidt, auf rund 22 Millionen Euro.
Bis zum ersten Spatenstich gebe es noch einige Punkte auf der „To-Do-Liste“, für die es aber bereits Lösungen gibt. Die Planung bestimmende Themen seien, so Malte Wittebecker, unter anderem der Schallschutz zu den benachbarten Wohngebieten, der Immissionschutz Licht, die Bahnanbindung, die Renaturierung der Bückeburger Aue, die Verlegung einer Strom-Überlandleitung und die Radwegeführung am Kanal, für die eine Umleitung geschaffen werden muss.
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Bildquellennachweis: Pressestelle Stadt Minden