HANNAH ARENDT TAGE 2024: Ohne Wenn und Aber!? „Was Freiheit ist oder sein kann“

Hannah Arendt Tage 2024 Freiheit Demokratie
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Hannover. Das Thema Freiheit ist von besonderer Aktualität: Freiheit gilt als machtvoller politischer Begriff mit ungebrochener Anziehungskraft. Gleichzeitig stehen Freiheit und Demokratie weltweit unter Druck, sind von außen und innen bedroht. Doch was ist Freiheit eigentlich oder was kann sie sein? Die HANNAH ARENDT TAGE (HAT) beleuchten den Freiheitsbegriff unter verschiedenen Aspekten – in diesem Jahr vom 22. bis zum 26. Oktober.

„Vor dem Hintergrund der aktuellen weltpolitischen Lage stellen die HANNAH ARENDT TAGE in diesem Jahr das Thema Freiheit in den Mittelpunkt. Für Arendt ist das gemeinsame Handeln in Freiheit Ausdrucksform demokratischer Politik. Besonders freue ich mich, dass in diesem Jahr fünf Schulprojekte unser Programm bereichern. Das zeigt: Hannah Arendt hat auch für die jüngere Generation eine hohe Anziehungskraft“, betont Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay.

Ausgewiesene Expert*innen zu Gast

Die gebürtige Moskauerin Prof. Dr. Irina Scherbakowa, Mitbegründerin der Menschenrechtsorganisation Memorial, eröffnet die HANNAH ARENDT TAGE am Dienstag, 22. Oktober um 19 Uhr im Sprengel Museum Hannover. „Freiheit in bewegten Zeiten“ ist der Titel des Gespräches, das sie gemeinsam mit Oberbürgermeister Belit Onay führt.

Für Hannah Arendt ist Freiheit nie ohne Verantwortung für die Welt zu denken. Kann es wirtschaftliche Freiheit ohne Grenzen geben? Warum arbeiten wir heute immer noch so viel? Sind Arbeitszeitentscheidungen Ausdruck individueller Freiheit? Prof. Dr. Till van Treeck vom Institut für Sozioökonomie der Universität Duisburg-Essen, erläutert die Zusammenhänge am Mittwoch, 23. Oktober, um 18 Uhr im Börsensaal der Börse Hannover in einem Impuls „Freizeit und Politik. Auswege aus der Arbeitsgesellschaft“. Im Anschluss diskutieren die Vorstandsvorsitzende der enercity AG Aurélie Alemany und Prof. Dr. Till van Treeck über Arbeit, Wachstum und Konsum.

Darf Politik emotional sein? Ja, meint Prof. Dr. Maren Urner, Professorin für Nachhaltige Transformation an der FH Münster. Die Neurowissenschaftlerin analysiert am Donnerstag, 24. Oktober, um 18 Uhr in einem Salongespräch in der Villa Seligmann, wie Gefühle in der Politik funktionieren, und erläutert Werkzeuge für einen besseren Umgang mit ihnen. Dazu braucht es auch ein Update unseres Freiheitsverständnisses.

Künstliche Intelligenz ist längst in unserem Alltag angekommen. Welche Freiheiten ermöglicht sie, und wo muss sie zum Schutz von Kommunikation, Bildung und Vertrauen begrenzt werden? Darüber diskutieren am Freitag, 25. Oktober, um 18 Uhr im Haus der Heise Gruppe Dr. Sergey Lagodinsky (Bündnis 90/Die Grünen), Mitglied des Europäischen Parlaments, Prof. Dr. Dagmar Monett Díaz, Professorin für Informatik an der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin und Prof. Dr. Judith Möller, Professorin für Empirische Kommunikationsforschung an der Universität Hamburg in Kooperation mit dem Leibniz-Institut für Medienforschung | Hans-Bredow-Institut.

„Bedrohung, Beschränkung, Entfaltung – wie Freiheit gelingen kann“ ist das Thema des hochkarätig besetzten Podiums der Abschlussveranstaltung im Xplanatorium im Schloss Herrenhausen am Samstag, 26. Oktober, um 11 Uhr. Demokratie lebt vom offenen Austausch und von Debatten. Gerade in Zeiten multipler Krisen braucht es Diskursräume für die Entfaltung von Freiheit. Freiheit braucht aber auch Regeln, die dafür sorgen, dass nicht das Recht der*s Stärkeren gilt. Wie viel individuelle Freiheit gilt es daher zu bewahren gegenüber staatlichen Hoheitsbefugnissen? Wie kann Freiheit vor der Kulisse eines rauer werdenden gesellschaftlichen Klimas gelingen? Darüber diskutieren:

Katrin Göring-Eckardt (Bündnis 90/Die Grünen), Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, Prof. Dr. Roland Pfister, Heisenberg-Professor für Allgemeine Psychologie an der Universität Trier, und Prof. Dr. Dr. Frauke Rostalski, Inhaberin des Lehrstuhls für Strafrecht, Strafprozessrecht, Rechtsphilosophie und Rechtsvergleichung an der Universität zu Köln.

Schulprojekte

Fünf Schulprojekte zeigen, dass die Werke Hannah Arendts auch heute noch für nachfolgende Generationen eine hohe Aktualität besitzen. Schüler*innen der IGS Roderbruch, der Helene-Lange-Schule und der Bismarckschule haben sich mit dem Thema der HANNAH ARENDT TAGE in unterschiedlichen Formaten auseinandergesetzt.

Zur Eröffnung der HAT am Dienstag, 22. Oktober, um 19 Uhr präsentieren Schüler*innen der Bismarckschule und der Helene-Lange-Schule im Rahmen einer Ausstellung und einer Werkschau die Ergebnisse ihrer künstlerischen Auseinandersetzung mit dem Thema Freiheit im Sprengel Museum Hannover.

In einer Live-Debatte diskutieren Schüler*innen der Helene-Lange-Schule am Donnerstag, 24. Oktober, um 17 Uhr in der Villa Seligmann über das Thema „Miteinander streiten – Kommunikation im digitalen Zeitalter“.

Und im Vorfeld der Abschlussveranstaltung am Samstag, 26. Oktober, um 11 Uhr im Xplanatorium im Schloss Herrenhausen stellen Schüler*innen der IGS Roderbruch die Ergebnisse eines Poetry-Slam-Workshops zum Thema „Der Sinn von Politik ist Freiheit“ vor.
Die IGS Roderbruch begleitet zudem die HAT medial: YELLOWPOST-Blog instagram.com/igs.roderbruch, yellowpost.blog

Anmeldung und weitere Informationen

Alle Details zu diesen und weiteren Programmpunkten gibt es online unter www.hannah-arendt-hannover.de

Eine Anmeldung zu den Veranstaltungen ist per E-Mail an hat@hannover-stadt.de erforderlich.

Die HANNAH ARENDT TAGE sind eine Veranstaltung der Landeshauptstadt Hannover. Förder*innen 2024 sind die VolkswagenStiftung und heise online.