Bielefeld. Teile eines Mammuts aus dem Naturkunde-Museum (namu) Bielefeld haben sich in die Arndtstraße verirrt. Die ungewöhnliche Dekoration aus Knochen und Zähnen erregte sofort Aufmerksamkeit unter den Vorbeigehenden. Marion Scheuer und Heinz-Dieter Zutz, die im namu ehrenamtlich verantwortlich sind für die archäologischen Sammlungspflege, haben die Mammutfossilien in die Innenstadt gebracht. Unterstützt wurden sie von Verleger Roland Siekmann, der das Schaufenster für das Projekt zur Verfügung stellt. Abwegig ist die Anwesenheit eines Mammuts im Bielefelder Westen jedoch nicht: Während des Eiszeit lebten die Urtiere in der Senne.
Im Magazin des namu ruhen viele Schätze, die nicht immer in der Ausstellung gezeigt werden können. Daraus entstand die Idee, auf ein Schaufenster in der Innenstadt auszuweichen. „Am liebsten hätten wir ein ganzes Mammut hier ausgestellt, aber das Fenster ist nur zwei Meter hoch“, scherzt Zutz. Mammutbullen konnten eine Schulterhöhe von bis zu vier Metern erreichen. „Vollständige Mammutskelette sind sehr selten, und wir haben leider keines in unserem Sortiment“, ergänzt Mark Keiter, Geologe im namu. Für dieses Projekt konnte er aber ein paar Knochen und Zähne zur Verfügung stellen. Der markante Mammutstoßzahn ist aber nicht dabei. Keitler erklärt, warum: „Die Stoßzähne aus unserer Sammlung sind leider alle beschädigt, weil sie aus dem Weserkies geborgen wurden.“
Und so zieren das Schaufenster ein Unterkiefer mit Mahlzahn, in der Mitte ein Mahlzahn in ganzer Größe sowie eine Mammutrippe. Ein Faustkeil steht stellvertretend für die Anwesenheit von Menschen in dieser Region, die sich hauptsächlich von der Jagd auf große Tiere wie Mammuts ernährten. Weitere fossile Schätze können dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr im Naturkunde-Museum in der Kreuzstraße 20 entdeckt werden.