Sechs Bushaltestellen künftig barrierefrei – Umsetzung soll noch in diesem Jahr erfolgen

Bushaltestelle
Foto von einer Bushaltestelle an der Päpinghauser Straße, die barrierefrei umgebaut wird (© Stadt Minden)

Minden. Im Mindener Stadtbezirk Leteln/Aminghausen sollen sechs barrierefrei gestaltete Bushaltestellen errichtet werden. Dieses Projekt stellte der Leiter des Bereiches Verkehr, Gunnar Kelb, jetzt im Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt und Verkehr, vor. Alle Haltestellen werden künftig an der Päpinghauser Straße sein. Im Zuge der Planungen sollen aus bisher neun Haltepunkten sechs neue entstehen. Dieses betrifft die Haltestellen „Abzweig Leteln“ (West und Ost), „Rodenberg“ (West und Ost) und „Wietersheimer Heide“ (Nord und Süd). Die Stadt erhält für das Projekt rund 150.000 Euro Zuwendungen nach § 12 Investitionsmaßnahmen des ÖPNV (ÖPNVG NRW) – nach der Förderrichtlinie des Zweckverbandes Nahverkehr Westfalen-Lippe.

Dem Ortsbürgermeister von Leteln und Aminghausen, Heinrich Weihe, den direkten Anliegern und der Vorsitzenden des Forums Aminghausen e. V., Ute Kerlen, seien die Planungen im Dezember 2022 vorgestellt worden, berichtete Kelb im Ausschuss. Ute Kerlen war es auch, die die Maßnahme im Rahmen des Dorfentwicklungskonzept Aminghausen maßgeblich beeinflusst hat.

Die Ausführungsplanungen seien nun soweit abgeschlossen und werden jetzt an die Städtischen Betriebe Minden (SBM) übergeben, die die Um- beziehungsweise Neugestaltung der Haltestellen im Jahr 2023 umsetzen. In jedem Fall gebe es deutliche Verbesserungen, da einige der bisherigen Haltepunkte lediglich aus einem Schild an der Straße bestanden, so Gunnar Kelb. Die Fahrgäste und auch Schüler*innen mussten bislang teilweise auf schmalen Grünstreifen ein- oder aussteigen.

Für barrierefreie Haltestellen gebe es klare Vorschriften im technischen Regelwerk. So müssen diese in der Regel 2,50 Meter tief und – damit auch Gelenkbusse barrierefrei Fahrgäste aufgenommen und herausgelassen werden können – mit einem 18 Meter langen Hochbord ausgestattet sein. Weitere Vorgaben und Details sind aus dem Nahverkehrsplan für die Kreise Herford und Minden-Lübbecke abgeleitet, wie zum Beispiel die zukünftige Höhe des Bordsteins von 15 Zentimetern, erläutert Kelb.

Die Haltestellen werden künftig taktile Elemente am Bordstein und auch ein Einstiegsfeld für sehbehinderte und blinde Menschen haben. Alte Holzhütten und bisherige Überdachungen werden entfernt. Neue moderne und transparente Buswartehäuschen sollen stattdessen errichtet werden, aber jeweils nur auf einer Seite. Die Päpinghauser Straße in Leteln und Aminghausen zähle nicht zu den nutzerstärksten ÖPNV-Bereichen, lautet die Begründung für den nur jeweils einseitigen Witterungsschutz. Ebenfalls nur an den „Abfahrtshaltestellen“ sind zukünftig Fahrradbügel vorgesehen, kündigt der Bereichsleiter an.

Die sechs neuen Haltestellen werden so zusammengefasst beziehungsweise gebündelt, dass drei der vorhandenen Haltestellen (zwei am „Abzweig Leteln“ sowie eine an der Krugstraße) künftig entfallen können. Ganz in der Nähe entstehen die neuen Haltepunkte. An der Haltestelle „Abzweig Leteln“ (Ost) müsse noch ein Stück Hecke weichen. Durch den Wegfall der Schulbushaltestelle in Aminghausen an der Krugstraße könne der bisherige Wendeplatz künftig als Dorffläche genutzt und umgestaltet werden, nennt Kelb einen positiven Nebeneffekt der Bushaltestellen-Verlegung.

Der Vorsitzende des Beirates für Menschen mit Behinderungen, Eckhard Rüter, lobte im Fachausschuss die Planungen der Stadt. Von der Barrierefreiheit profitierten nicht nur Menschen mit Einschränkungen, sondern alle ÖPNV-Nutzer*innen – und eben auch Mütter/Eltern mit Kinderwagen und Senior*innen mit Rollatoren, so Rüter. Die neuen, transparenten Buswartehäuschen böten auch eine bessere Sicht – für die Wartenden und auch für die/den Busfahrer*in.

Die Stadt Minden plant, weitere barrierefreie Haltestellen im Stadtgebiet einzurichten und dafür auch Fördermittel zu beantragen.