Hannover. Neuer Service für Unternehmen: Firmen, die beabsichtigen, Flüchtlinge zu beschäftigen und für diesen Zweck Fragen zu klären haben, erhalten im Internet unter www.hannover.de/fluechtlinge-und-arbeitgeber ein umfangreiches Informationsangebot. So wird etwa erläutert, welcher rechtliche Rahmen gilt, wenn Asylsuchende, anerkannte Flüchtlinge oder geduldete Migrantinnen und Migranten eingestellt werden, einen Ausbildungsplatz erhalten oder ein Praktikum beginnen sollen. Dieses neue Angebot wurde von der Fachkräfteallianz Hannover initiiert und ist eine Erweiterung des seit Oktober 2015 bestehenden Onlineportals www.hannover.de/fluechtlinge.
Zentrales Ziel ist, dass Unternehmen die jeweils richtigen Ansprechpartner für die vielen Fragestellungen in diesem Themenbereich finden. Das Portal gibt zudem Hilfestellung bei Fragen zur Ermittlung der beruflichen Qualifikationen von Geflüchteten sowie über berufsorientierende Maßnahmen zum Spracherwerb und Förderungsangebote. Zudem werden Best-Practice-Beispiele und Modellprojekte aufgeführt.
Ulf-Birger Franz, Dezernent für Wirtschaft, Verkehr und Bildung der Region Hannover, betonte bei der Präsentation des neuen Service: „Das Angebot ist ein guter Schritt, um Brücken zu bauen. Unternehmen, die sich in Projekten der Beschäftigungsförderung engagieren, zeigen eine hohe Bereitschaft, Flüchtlingen eine berufliche Perspektive zu bieten. Oft mangelt es allerdings noch an Wissen um die Formalitäten, die man berücksichtigen muss. Uns ist es wichtig, Informationen auf einem hohen Niveau anzubieten, damit beide Seiten davon profitieren können.“
„Mit dieser Form Unterstützung bekommen wir eine Win-Win-Situation. Zum einen können Menschen in Arbeit kommen und auf diese Weise beginnen, hier ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Dies ist gleichzeitig ein wichtiger Beitrag für die Integration. Auf der anderen Seite ist die Beschäftigung und Förderung von Migrantinnen und Migranten ein Weg zur Beseitigung des Fachkräftemangels“, bewertet Hannovers Erste Stadträtin und Wirtschafts- und Umweltdezernentin Sabine Tegtmeyer-Dette das Angebot.
„Dieses Portal ist einen Möglichkeit, sich die Basisinformationen zur Beschäftigung von Flüchtlingen zu beschaffen. Unternehmen, die mit dem Gedanken spielen, einen Geflüchteten zu beschäftigen, können sich über diesen Weg sehr einfach über die Regelungen und Modalitäten informieren. Das Portal soll den Weg zur individuellen Beratung ebnen“, sagte Olaf Schmuhl, stellvertretendes Mitglied der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hannover.
Sylke Schwanhold, Mitglied der Geschäftsführung des Jobcenters Region Hannover, unterstrich: „Wir sind als Jobcenter auf ein breites Netzwerk von Expertinnen und Experten sowie Partnerinnen und Partnern in der Region Hannover bei der Integration der Flüchtlinge angewiesen. Mit diesem Informationsportal für Unternehmen wird ein weiterer Mosaikstein für unsere gemeinsame erfolgreiche Arbeit gelegt. Für die Integration Geflüchteter benötigen wir Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber, die mit uns gemeinsam in die Zukunft ihrer potenziellen Fachkräfte von morgen investieren. Hier können wir als Jobcenter mit unseren Arbeitsmarktinstrumenten unterstützen.“
Das Flüchtlingsportal ist das Ergebnis einer Arbeitsgruppe der Fachkräfteallianz Hannover. Es ist gemeinsam von der Agentur für Arbeit, dem Jobcenter, der Region Hannover und der Landeshauptstadt Hannover entwickelt worden. Die technische Umsetzung erfolgte durch die hannover.de Internet GmbH. „Dieses neue Portal ist auch Ausdruck der engen Zusammenarbeit der Fachkräfteallianz, die mit konkreten Maßnahmen dem Fachkräftemangel begegnen will“, betonen Tegtmeyer-Dette und Franz.
Zur „Fachkräfteallianz Region Hannover“ haben sich im September 2014 elf Institutionen zusammengeschlossen: Region Hannover, Landeshauptstadt Hannover, Agentur für Arbeit, Allgemeine Arbeitgebervereinigung Hannover und Umgebung e.V., Deutscher Gewerkschaftsbund, Handwerkskammer Hannover, hannoverimpuls, Hochschule Hannover, Industrie- und Handelskammer Hannover, Jobcenter Region Hannover und Leibniz Universität Hannover. Die Kooperationspartner bündeln damit Kompetenzen, um im Wettbewerb um qualifizierte Arbeitskräfte dauerhaft bestehen zu können.
Zu dem Ansatz gehört unter anderem die Überlegung, dass das Fachkräfteangebot bei Standortentscheidungen von Unternehmen eine wesentliche Rolle spielt. Einweiterer Anspruch ist, gute Arbeitsbedingungen und die Ordnung des Arbeitsmarktes zu fördern sowie die hohe Bedeutung von Tarifbindung und Sozialpartnerschaft in der Region Hannover zu betonen.
Von Anfang an hat die Fachkräfteallianz einen Handlungsschwerpunkt auf das Thema Willkommenskultur für Fachkräfte mit Migrationshintergrund gelegt: Internationale Fachkräfte und Studierende sollen sich für den Standort interessieren und an ihn gebunden werden. Diese Aktivitäten wurden 2016 auf Flüchtlinge übertragen.
Weitere Informationen zur Fachkräfteallianz Region Hannover und ihre Maßnahmen bietet das Internet unter www.wirtschaftsfoerderung-hannover.de/Fachkräfteallianz sowie www.hannover.de/fachkraefte.