Minden. Die Städtischen Betriebe Minden (SBM) haben einen Neubau und die Instandhaltung einer Brücke in Auftrag gegeben. Die Arbeiten laufen während der Sommerferien.
1. Glacisbrücke
Der Belag auf der Glacisbrücke (Fußgänger- und Radfahrerbrücke über die Weser) muss erneuert werden. Dafür ist es erforderlich, die Brücke in der Zeit vom 28. Juli bis 20. August 2014 komplett zu sperren. Der Grund ist, dass bei der letzten Bauwerkshauptprüfung Schäden festgestellt wurden, die dringend beseitigt werden müssen. So ist der Altbelag auf der Betonplatte defekt und muss, soweit noch vorhanden, entfernt und komplett erneuert werden. Die Arbeiten werden nach öffentlicher Ausschreibung von einer Fachfirma aus Bremen ausgeführt.
Die am Brückengeländer befestigten, so genannten „Liebesschlösser“ bleiben an Ort und Stelle. Diese müssen für die anstehenden Instandhaltungsarbeiten nicht entfernt werden, so die SBM.
Die Fußgänger und Radfahrer können während dieser Zeit die Brücke zwischen Innenstadt und Kanzlers Weide nicht nutzen. Die betroffenen Verkehrsteilnehmer werden gebeten – entsprechend den Umleitungsschildern – über den Rad- und Gehweg an der Kaiserstraße auszuweichen.
2. Holzbrücke über die Bastau im Zuge des Simeonsglacis – Ersatzneubau
Die Rad- und Gehwegbrücke über die Bastau im Simeonsglacis wird in der Zeit vom 23. Juli bis 22. August 2014 komplett erneuert. Die 33 Jahre alte Holzbrücke ist abgängig und wird durch eine neue Stahlkonstruktion ersetzt. Den Auftrag hat eine Stahlbaufirma aus Osterwald jetzt nach öffentlicher Ausschreibung erhalten.
In der Zeit ist der Weg, der die beiden Bastauseiten im Simeonsglacis verbindet und der auch viel von Joggern und Spaziergängern genutzt wird, komplett gesperrt. Radfahrer und Fußgänger können über die nur 50 Meter entfernte Autobrücke (Simeonsglacis) ausweichen.
Bei dem jetzigen Bauwerk handelt es sich um eine Leichtbrücke aus Bongossiholz, die 1981 erbaut wurde. Sie hat eine Breite zwischen den Geländern von 3 Metern und überspannt die Bastau mit einer Länge von 24,50 Metern. Der Belag besteht aus Bongossiholz-Bohlen. Die Brücke befindet sich im Zuge eines Rad- und Gehweges, der das umliegende Wohngebiet mit dem Stadtkern und den angrenzenden Schulen und Sporthallen verbindet (Ratsgymnasium, Kurt-Tucholsky-Gesamtschule, Herder-Gymnasium usw.). In Spitzenzeiten nutzen ca. 180 Radfahrer im Zeitraum von 15 Minuten die Brücke. Das hat eine Zählung im Jahr 2012 ergeben.
Der geplante Neubau der Geh- und Radwegbrücke im Glacis hat auch den Rat in zwei Sitzungen beschäftigt. Die Brücke über die Bastau war von der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Rahmen der Haushaltsverabschiedung für 2014 im November 2013 in Frage gestellt worden, da sich in unmittelbarer Nähe eine weitere, von Autos befahrbare Brücke befindet.
Der der vom Rat gestellte Prüfauftrag an die Stadtverwaltung kam aber zu dem Ergebnis, dass die autofreie und jetzige Holzbrücke viel von Schülern, Sportlern und Fußgängern genutzt wird. Neben dem Aspekt der Verkehrssicherheit dieser separat geführten Wegeverbindung sei das Glacis eine Freizeitanlage für die Mindener Bürger, deren Naherholungswert als sehr hoch einzustufen ist. Zudem sei die Fußgänger- und Radfahrerbrücke ein Bestandteil der „Glacisrunde“ (Joggingstrecke), lauteten die Argumente der Verwaltung, dem die Mehrheit der Stadtverordneten in der Sitzung vom 6. Februar 2014 letztendlich folgte und damit „grünes Licht“ für einen Ersatz-Neubau gab.