Mindener Fußgängerzone soll mehr Lebensqualität schaffen

Minden. „Ziel der Neugestaltung ist es, die gesamte Fußgängerzone und damit Minden als regionales Zentrum – das heißt als Stadt zum Leben, Arbeiten und Einkaufen – deutlich aufzuwerten“, so Bürgermeister Michael Buhre. Neue Illustrationen des Planungsbüros Pesch & Partner, zeigen nun, wie der Scharn zukünftig aussehen wird: hell, weiträumig und freundlich. Einen Eindruck von der Optik und Begehbarkeit der neuen Pflasterung mit tanzender Rinne und taktiler Leitlinie bekommen Bürgerinnen und Bürger, Anlieger und Kunden derweil in der Bäckerstraße. Dort wurde das neue Material bereits großflächig verlegt.

 

Der Grundgedanke des Entwurfs

„Das dezente, einheitliche Pflaster und das moderne, schlichte Stadtmobiliar mit der zurückhaltend gestalteten Beleuchtung schaffen eine helle, freundliche Atmosphäre“, erklärt Klaus-Georg Erzigkeit, Beigeordneter der Stadt Minden den Grundgedanken des Entwurfs. „Als schlichte Gestaltungselemente bringen sie die ‚Minden-typischen‘ historischen Fassaden besonders zur Geltung.“

Gerade aufgrund dieser Qualitäten sei der Entwurf bei dem 2010 ausgelobten  Gestaltungswettbewerb mit einstimmigem Juryvotum und großem Abstand (es wurde kein zweiter Preis vergeben) ausgewählt worden. „Die Entwurfsverfasser erkennen die stadträumliche und bauliche Qualität der zu planenden Stadträume und setzen dem ruhige und homogene Bodenbeläge entgegen“, resümierte das Preisgericht damals in seiner Beurteilung. „Ergebnis ist ein vielfältig bespielbarer und in seiner Nutzung offener Raum.“ Der Bauausschuss bestätigte diese Einschätzung mehrmals, indem er der Übertragung weiterer Planungsleistungen an den Preisträger (26. Oktober 2011), der Vorentwurfsplanung (23. Mai 2012) und der Entwurfsplanung (15. August 2012) jeweils mit einstimmigen Beschlüssen zustimmte.

 

Freundlich und funktional: Der Scharn als vielfältig bespielbarer Raum

Insbesondere der Scharn muss als Zentralbereich gleichzeitig Raum zum Aufhalten und Spielen, für Außengastronomie sowie für Veranstaltungen (z.B. Weihnachtsmarkt) bieten. „Der Entwurf – so wie er jetzt steht – wird diesen vielfältigen Anforderungen gerecht“, so Erzigkeit. Ruhezonen und Plätze zum Verweilen und Spielen entstehen auf dem Plateau in der Mitte des Scharns und am Poos vor Hagemeyer. Hier findet auch der Weserspucker, Wasserspiel und Mindener Wahrzeichen, sein neues Zuhause. Auch dreißig neue Platanen sollen am Scharn für Aufenthaltsqualität sorgen und im Sommer Schatten spenden.

Das in der Mitte des Scharns vorgesehene Plateau soll das starke Gefälle in dem Bereich ausgleichen. Erzigkeit: „Dadurch und durch das neue, ebenere Pflaster werden die Flächen mit Rollatoren, aber auch mit Kinderwagen gut befahrbar sein.“ Auch würden Begehbarkeit und Barrierefreiheit während Veranstaltungen nicht länger durch über dem Pflaster verlaufende Kabel und Schläuche beeinträchtigt, da der Entwurf unterirdisch verlegte Versorgungsleitungen für Schausteller vorsieht.

 

„Die neuen Bilder von Pesch & Partner basieren auf diesen Entwurfsplanungen“, erklärt Erzigkeit. Details, wie die endgültige Anordnung der Außengastronomie, des Stadtmobiliars sowie der taktilen Leitlinie als funktionalem Gestaltungselement, seien exemplarisch dargestellt, würden aber derweil im Rahmen der Ausführungsplanung konkretisiert.

Mit den Arbeiten zur Neugestaltung am Scharn wird voraussichtlich im Frühjahr 2014 begonnen. Zunächst sind die Pflasterarbeiten in der Bäckerstraße abzuschließen. Nach einer Pause zugunsten des Weihnachtsgeschäfts sollen diese am 6. Januar wieder aufgenommen werden.

 

Infos zum Gestaltungswettbewerb

Die Jury des im Jahre 2010 ausgelobten Gestaltungswettbewerbs „Neugestaltung der Fußgängerzone“ setzte sich zusammen aus zwei qualifizierten Architekten/ Stadtplanern des Bundes Deutscher Architekten (BDA) und zwei Landschaftsarchitekten des Bundes Deutscher Landschaftsarchitekten (BDLA) als externen Sachverständigen sowie aus  Vertretern von Politik und Verwaltung. Auch Bürgermeister Michael Buhre, Horst Idelberger (Die Grünen), Karl-Ludwig Sierig (MI), Heinz Brauer (SPD) und Peter Düster (damals Vorsitzender des Bauausschusses) zählten zu den stimmberechtigten Preisrichtern.

 

 

3 Illustrationen vom neu gestalteten Scharn, Urheber: Pesch & Partner